Manuel Mordi ging in Paris über die 110 Meter Hürden an den Start. Allerdings erlebte er vor seinem Lauf eine kuriose und belastende Situation. Aus Paris berichtet Melanie Muschong Für den deutschen Hürdenläufer Manuel Mordi sind die Olympischen Spiele in Paris die ersten. Am Sonntag ging es für ihn los, doch in seinem Vorlauf verpasste er die direkte Qualifikation für das Halbfinale. Zwei Tage später, an diesem Dienstag, folgte dann der Hoffnungslauf, mit dem er das Ticket noch lösen wollte. Allerdings musste der 20-Jährige unter schwierigen Bedingungen antreten – erst beim vierten Mal ging es dann wirklich in Richtung Ziellinie. Erst gab es einen Fehlstart des philippinischen Athleten John Cabang. Dann folgten zwei weitere Versuche, die abgepfiffen wurden. "Da hat einfach die Pistole nicht ausgelöst, glaube ich", erklärte Mordi den Vorfall. "Ich bin der Meinung, ich habe das Klicken gehört, aber es kam halt kein Schuss. Deswegen mussten die da irgendwas nachjustieren." Zu wenig Kraft, zu wenig Spannung Angesichts dieser Ereignisse die Konzentration hochzuhalten, ist schwer. Das gab auch Mordi nach dem Rennen zu: "Man versucht sich einzureden, dass man trotzdem konzentriert bleibt. Ich glaube, unbewusst macht das trotzdem etwas mit einem." Das war dem deutschen Hürdenläufer auch anzumerken. Mordi wurde am Ende Vierter, kam nach 13,55 Sekunden im Ziel an. Im Vorlauf hatte er noch 13,48 Sekunden gebraucht. Eine Zeit, die im Hoffnungslauf gereicht hätte. "Es hat ziemlich lange gedauert. Dadurch geht halt alles verloren, was man sich aufgebaut hat. Ich habe hinten raus im Rennen gemerkt, dass mir da bisschen die Kraft und die Spannung verloren gegangen ist", erklärte ein enttäuschter Mordi, dessen erste olympische Reise somit schon wieder vorbei ist.