Politischer Protest beim olympischen Badminton-Wettbewerb: Zuschauer werden aus der Halle geworfen, weil sie sich für Taiwans Unabhängigkeit einsetzen. Beim Badminton-Wettbewerb während der Olympischen Spiele in Paris hat es am Samstag einen Zwischenfall gegeben. Mehrere Personen hielten grüne Banner und Plakate in der Hand, auf einem war "Taiwan Go For It" zu lesen. Politische Aktionen sind bei den Spielen untersagt, die Ordner in der Halle reagierten sofort. Eine Frau, die ein Plakat mit chinesischen Schriftzeichen in der Hand hielt, wurde von einem Ordner in Richtung Ausgang geleitet – offenbar gegen ihren Willen. Doch der Sicherheitsmann musste nochmal ran. Auf den Rängen hatte ein Mann das Banner mit der englischsprachigen Aufschrift entrollt. Dieses soll von einem anderen Zuschauer zerrissen worden sein. Der Protestler wurde dann aufgefordert, seinen Sitzplatz zu verlassen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Als er dem nicht nachkam, sei er vom Zuschauerrang gezogen worden. Er habe dabei laut geschrien. Zu diesem Zeitpunkt spielte gerade der Taiwanese Chou Tien Chen. Außenministerium Taiwans verurteilt Zerreißen des Banners Grün, die Farbe der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei Taiwans, wird oft verwendet, um Taiwans getrennte Identität von China und oft auch die Unabhängigkeit Taiwans deutlich zu machen. In einer Erklärung vom Samstag verurteilte das taiwanesische Außenministerium das Zerreißen des Banners und sprach von "plumpen und verabscheuungswürdigen Methoden böswilliger Menschen". "Diese Gewalttat ist nicht nur unerzogen, sondern verstößt auch ernsthaft gegen den Geist der Zivilisation, den die Olympischen Spiele verkörpern, und sie verstößt erst recht gegen die Rechtsstaatlichkeit und die Meinungsfreiheit." Man habe den Vorfall der Polizei gemeldet, hieß es weiter. Seitens der Veranstalter wurde deutlich gemacht, dass die Zugangsbedingungen zu den olympischen Stätten nur das Zeigen von Flaggen der an den Spielen teilnehmenden Länder und Gebiete erlauben und Transparente mit politischen Botschaften verbieten.