Der Surf-Weltverband schließt einen australischen Juror von Olympia aus. Denn der zeigte sich etwas zu vertraut mit dem Olympia-Athleten seines Landes. Ein australischer Schiedsrichter ist von den Olympischen Sommerspielen in Paris suspendiert worden. Zum Verhängnis wurde Benjamin Lowe ein zunächst harmlos wirkendes Foto in den sozialen Medien: Der Juror hatte sich gemeinsam mit Australiens Olympia-Surfer Ethan Ewing und dem Nationaltrainer Bede Durbidge ablichten lassen. Das Foto wurde auf Instagram mit dem Beitrag "Diese drei Straddie-Jungs machen ihre Sache bei den Olympischen Spielen" geteilt. Die drei Männer stammen alle von North Stradbroke Island, einer Insel im australischen Bundesstaat Queensland. Wer das Bild ursprünglich in den sozialen Medien veröffentlichte, bleibt unklar. Der Internationale Surf-Verband (ISA) entließ Lowe von seinen Aufgaben bei den Olympischen Spielen und begründete die Entscheidung mit dem Schutz der Integrität und der Fairness des laufenden Wettbewerbes. "Der ISA ist bekannt, dass in den sozialen Medien ein Foto verbreitet wird, auf dem einer der olympischen Surf-Juroren aus Australien bei der sozialen Interaktion mit einem australischen Athleten und dem Teammanager zu sehen ist", teilte der Weltverband mit. "Es ist unangemessen, dass ein Kampfrichter auf diese Weise mit einem Athleten und seinem Team interagiert." Die Entscheidung stehe im Einklang mit dem Verhaltenskodex des Internationalen Olympischen Komitees, teilte der Verband weiter mit. Lowe ist ein angesehener Juror der World Surf League und bewertete für die Sommerspiele einige der weltweit besten Surfer an den Teahupo'o-Wellen in Tahiti. Allerdings gab es schon vor dem Foto Kritik an ihm. Brasilianische Surf-Fans warfen dem Juror Voreingenommenheit gegenüber dem dreimaligen Weltmeister Gabriel Medina vor. Ein brasilianischer Team-Offizieller sagte dem Surf-Medienportal "Stab", dass es ohne das Foto vermutlich keine Konsequenzen gegeben hätte, die Situation aber "eindeutig nicht in Ordnung" gewesen sei.