Tesla startet in den USA einen großen Rückruf. Fast zwei Millionen Fahrzeuge benötigen ein Software-Update, für das Besitzer jedoch nicht in die Werkstatt müssen. Tesla muss fast zwei Millionen Autos in den USA nachbessern, weil sich während der Fahrt ungewollt die Fronthaube öffnen kann. Das System erkennt möglicherweise nicht, dass diese nicht richtig geschlossen ist. Laut Dokumenten der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration), über die das Fachblatt "Auto Motor und Sport" berichtet, sind nahezu alle Tesla-Baureihen außer dem Cybertruck (also Model 3, S, X und Y) aus den Jahren 2020 bis 2024 von dem Problem betroffen. Es heißt, die Software erkenne nicht mit Sicherheit, dass der sogenannte "Frunk" geöffnet ist – der Kofferraum also, der unter der Fronthaube untergebracht ist. Das Wort leitet sich aus den Worten "front" und "trunk" (engl. für Kofferraum) ab. Entsprechend wird keine Warnmeldung im System ausgespielt. Ist die Haube nicht richtig verriegelt und das Auto wird bewegt, kann der Fahrtwind durch den Spalt eindringen und die Haube nach oben hebeln. Der Fahrer könnte nichts mehr sehen, Unfälle wären die schlimmste Folge. So reagiert Tesla Von Tesla heißt es, bis zum 20. Juli 2024 seien keine Unfälle bekannt geworden. Da es sich bei dem Problem offenbar nicht um ein mechanisches handelt, müssen die betroffenen Fahrzeuge nicht in die Werkstätten – seit Juni wird ein Software-Update "over the air", also per drahtlosem Internet, auf die Autos gespielt. Trotzdem bezeichnet die NHTSA das Vorgehen als Rückruf – insbesondere wohl deshalb, weil sicherheitsrelevante Aspekte betroffen sind. Auch wenn die Autos nicht in die Werkstatt müssen, wird der Vorfall zumindest bei der US-Behörde als "Recall" (Rückruf) gelistet. Bisher betrifft dieser Rückruf nur die USA, in der Rückruf-Datenbank des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) ist er noch nicht gelistet.