Schlechte Nachrichten für Beschäftigte des Glasspezialisten Flabeg: Das Unternehmen, das primär die Automobilindustrie beliefert, ist insolvent. Der Autozulieferer Flabeg aus Furth im Wald bei Nürnberg hat einen Insolvenzantrag gestellt, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Das Amtsgericht Regensburg hat demnach Volker Böhm der Kanzlei Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Als vorläufiger Insolvenzverwalter werde er in den kommenden Wochen die zur Verfügung stehenden Sanierungsoptionen prüfen, um das Unternehmen "wieder marktgerecht aufzustellen", heißt es. Weitere Unternehmen der Flabeg-Gruppe umfasst der Insolvenzantrag indes nicht. Der Betrieb laufe "in vollem Umfang" weiter, heißt es. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat bereits "erste gute und konstruktive Gespräche mit der Belegschaft, mit Lieferanten und mit Kunden von Flabeg Automotive Germany geführt", heißt es in der Mitteilung. "Es zeigt sich bereits jetzt, dass es eine große Bereitschaft gibt, bei der Sanierung an einem Strang zu ziehen", sagte Böhm. "Ich sehe auch deshalb gute Chancen für die Sanierung." Zweite Insolvenz in vier Jahren Das Ziel sei der Erhalt des Unternehmens und möglichst vieler Arbeitsplätze, so der vorläufige Insolvenzverwalter weiter. Möglich wäre das etwa durch einen Investor, der bei der Firma einsteigt. Bis Ende September soll es eine Lösung geben, bis dahin sind die Löhne und Gehälter der 190 Mitarbeiter über das Insolvenzgeld gesichert. Grund für den jetzigen Insolvenzantrag ist laut Mitteilung die wirtschaftlich angespannte Lage in der Automobilbranche. So hätten sinkende Verkaufszahlen bei E-Autos zu einem Rückgang der Bestellungen geführt. Zudem seien die Kosten für die Vorfinanzierung von Projekten und die Akquise neuer Kunden gestiegen. Es ist nicht die erste Insolvenz des Unternehmens, berichtet die "Mittelbayerische Zeitung". Demnach durchlief Flabeg bereits im Jahr 2020 ein Insolvenzverfahren. Die Flabeg-Gruppe hat sich auf die Glasbearbeitung und -veredelung spezialisiert. Das Unternehmen stellt insbesondere Spiegel für Autos her, aber auch Instrumentenglas oder Head-Up-Displays.
