Es hat ganz knapp nicht für Bronze gereicht für Angelina Köhler. Sie wurde Vierte. Den dritten Rang belegte jedoch eine umstrittene chinesische Schwimmerin. Aus Paris berichtet Melanie Muschong Nach ihrem Blick auf die Anzeigetafel mit den Zeiten ließ Angelina Köhler ihren Kopf hängen. Die Weltmeisterin über die 100 Meter Schmetterling kam nach 56,42 Sekunden als Vierte im Ziel an. Ganz knapp vorbei an den Medaillen. Köhler blieb länger im Wasser als ihre Konkurrentinnen, rieb sich enttäuscht das Gesicht. Ihre Emotionen zeigte sie auch im ZDF-Interview, mit Tränen in den Augen sagte sie: "Der Vierte ist immer der erste Verlierer. Das ist gerade einfach ein bisschen scheiße." Sie kam im Anschluss zwar in die Mixed Zone, lief jedoch ohne stehenzubleiben durch. "Später", hieß es vom Pressesprecher. Köhler brauchte etwas Zeit für sich. 23 chinesische Schwimmer positiv getestet – Zhang Yufei dabei Sicher auch, weil der dritte Platz von der Chinesin Zhang Yufei belegt wurde. Die Doppel-Olympiasiegerin von Tokio schlug 21 Hundertstelsekunden vor Köhler an. Allerdings dürfe ihre Bronzemedaille nicht ohne Diskussionen bleiben. Vor den Spielen in Paris wurde durch die ARD-Dopingredaktion und die US-Zeitung "New York Times" bekannt, dass 23 chinesische Schwimmerinnen und Schwimmer des Nationalkaders bei einem Wettkampf in China Anfang 2021 positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet worden waren. Auch Zhang Yufei stand auf dieser Liste. Die Athleten wurden jedoch nicht gesperrt und durften weiter starten. Die Begründung: Es handelte sich nur um eine niedrige Konzentration und schwankende Werte. Experten kritisierten die Einschätzung. "Ich werde nicht aufhören" Olympiasieger Lukas Märtens war am Sonntag auch im Einsatz, wurde auf Zhang Yufei angesprochen, wollte aber selbst nicht viel dazu sagen: "Ich will nichts mutmaßen, ich will keinem Sportler irgendwas nachsagen. Jeder muss selber wissen, was er neben dem Wettkampf macht oder wie er den Wettkampf vorbereitet, da möchte ich mir nichts herausnehmen." Für Angelina Köhler war die Diskussion um ihre Kontrahentin kein Thema. Sie gab sich im ZDF trotz der Umstände entschlossen: "Ich werde nicht aufhören, ich werde weiterkämpfen. Das war nicht das letzte Mal, dass man mich gesehen hat. Ich werde für Los Angeles nochmal härter trainieren."