Schloss Neuschwanstein oder das Berliner Pergamon-Museum: Im gesamten Bundesgebiet stellt die BPG-Gruppe Gerüste auf. Nun hat der Bauriese finanzielle Probleme. Der deutsche Gerüstbauer und Baulogistiker Building Partner Groups ist insolvent. Demnach hat das Unternehmen bereits Mitte Juli für sich als auch sechs von sieben Tochterfirmen einen Insolvenzantrag gestellt. Das geht aus einer Pressemitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters Lucas Flöther hervor. "Unser Ziel ist es, die Projekte, wo immer es möglich ist, fortzuführen und wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden", sagte Flöther. "Inwieweit sich das Insolvenzverfahren auf konkrete Projekte auswirkt, wird sich erst nach einer genaueren Bestandsaufnahme zeigen." In den kommenden drei Monaten erhalten die rund 400 Mitarbeiter Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit . Sanierungschancen stehen offenbar gut Die Unternehmensgruppe leidet laut Mitteilung unter einer aktuell schwachen Konjunktur in der Bauwirtschaft. Durch die sinkende Nachfrage seien die Preise für Baudienstleistungen stark unter Druck geraten, heißt es. "Zugleich belasten gestiegene Kosten für Material, Energie und Personal das Unternehmen und können aufgrund der schlechten Marktlage nicht an die Kunden weitergegeben werden." Zudem seien Kunden des Unternehmens selbst finanziell unter Druck geraten, weshalb Zahlungen ausblieben oder nur verzögert kämen. Die Chancen für eine Sanierung stünden jedoch gut, heißt es von Flöther. "Die BPG-Gruppe besteht aus modernen, leistungsfähigen Unternehmen mit erstklassigen Referenzen", sagte er laut Mitteilung. "Das sind wichtige Grundvoraussetzungen für eine Sanierung." BPG zählt zu den größten Anbietern von Gerüstbau und Baumanagement-Leistungen in Deutschland. Dazu gehört auch die Planung, Einrichtung und Sicherung von Großbaustellen als auch die Vermietung von Baucontainern. BPG betreut laut Eigendarstellung Baustellen im gesamten Bundesgebiet, vor allem in Ballungsräumen und bei großen Bauprojekten. Zu den bekanntesten Gerüstbauprojekten des Unternehmens zählen laut Pressemitteilung das Pergamon-Museum Berlin oder das Schloss Neuschwanstein. Die Gruppe besteht aus sieben Gesellschaften und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Jahresumsatz von rund 78 Millionen Euro.