Erst wird Fabian Reese schwer gefoult, dann wartet er vergeblich auf eine Entschuldigung, schließlich wird er noch beleidigt. Grund für einen Weckruf. Herthas Schlüsselspieler Fabian Reese musste beim Testspiel des Zweitligisten gegen Energie Cottbus nicht nur eine Verletzung einstecken. Der Herthaner war nach 24 Minuten so schwer gefoult worden, dass er den Platz verlassen musste. Diagnose; Sprunggelenksverletzung. Der ehemalige U20-Nationalspieler beschwerte sich: Er habe von Filip Kusic, der ihn foulte, nicht einmal eine Entschuldigung gehört. Und noch schlimmer: Die Fans von Energie hätten ihn beleidigt. Reese wandte sich auf Instagram mit einem emotionalen Beitrag an alle Fußballfans. Er warnte davor, die Werte zu vergessen. Zu den Werten gehöre, dass man sich auch nach einem Foul die Hand gebe und sich entschuldige, schrieb er in einer Instagram Story. Wenn nicht einmal nach dem Spiel eine Nachricht käme, dann "glaube ich, verlieren wir auf lange Sicht das Wertegerüst für unseren Sport aus den Augen", schrieb er. "Hass nicht als Ventil im Fußball nutzen" Die Beleidigungen der Fans scheinen ihm sehr nahe gegangen zu sein. "Wenn man dann gestützt in die Kabine an den gegnerischen Fans vorbei geht und Dutzend Schreie wie 'Schwuchtel, Hurensohn' und noch deutlich schlimmere Beschimpfungen an den Kopf bekommt, entfernen wir uns von diesem Wertegerüst", beschrieb er die Situation nach seinem Ausscheiden. Er appellierte an die Fans, den "Hass nicht als Ventil im Fußball" zu nutzen. "Lasst uns gemeinsam und auch gegeneinander die Teams nach vorne peitschen und den Fußball hochleben lassen" forderte Reese.