Hass und Häme sind im Netz zur Normalität geworden. Auch das DFB-Team war während der EM im eigenen Land immer wieder Ziel von herabwürdigenden Kommentaren. Während der Fußball-EM in Deutschland sind mehr als 1.000 Hasskommentare gegen die DFB-Elf gemeldet worden. Davon wurden mehr als 800 strafrechtlich relevante Hasskommentare identifiziert, wie Hessens Justizminister Christian Heinz (CDU) mit Blick auf die Bilanz der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) sagte. "Angesichts der Vorfreude auf die Europameisterschaft im eigenen Land und der positiven Stimmung für unsere Nationalmannschaft, scheint diese Anzahl geradezu surreal zu wirken", fügte der Politiker an. Laut Heinz geht es den Verfasserinnen und Verfassern nicht darum, für gute Stimmung im Land zu sorgen. "Sie arbeiten viel mehr am Gegenteil." Die ZIT hat angesichts der Großereignisse in diesem Sommer Kooperationen mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Deutschen Fußball Liga (DFL) sowie dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ins Leben gerufen. Im Kampf gegen Hate-Speech sollen die Verbände verdächtige Posts sammeln und zur Strafverfolgung an das ZIT weitergeben. Zusammenarbeit mit Leichtathletik-Verband Seit dieser Woche kooperiert die Stelle auch mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband - unter anderem als Konsequenz aus den rassistischen Beleidigungen gegen 100-Meter-Rekordler Owen Ansah. "Wir werden nicht zusehen, wie Athletinnen und Athleten auf Social-Media-Kanälen beleidigt und diffamiert werden", sagte der DLV-Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska. Oberstaatsanwalt Benjamin Krause, der die ZIT leitet, betonte, diese Straftaten im Netz stellten keine Normalität dar oder würden gar toleriert. "Vielmehr tun wir alles dafür, die Urheber strafbarer Postings zu identifizieren, damit diese sich gegenüber der Justiz für ihre Äußerungen verantworten müssen", sagte Krause.