Gegen Spanien musste Deutschland das Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM hinnehmen. Für Waldemar Anton verlief der Abend aber auch persönlich bitter. DFB-Verteidiger Waldemar Anton ist im EM-Viertelfinale gegen Spanien (1:2) von den Fans im Stuttgarter Stadion ausgepfiffen worden. Nach seiner Einwechslung zum Start der Verlängerung sagte der Stadionsprecher wie gewohnt den Wechsel an. An der Stelle, wo der Stadionsprecher den Fans Antons Vornamen entgegenrief und die Fans mit dessen Nachnamen antworten sollten, entschieden sich viele Zuschauer auf den Rängen, den 27-Jährigen stattdessen auszupfeifen. Der Hintergrund: Noch Stuttgart-Profi Anton wird den VfB verlassen, wie Sportdirektor Fabian Wohlgemuth erst kürzlich bestätigte. Den Verteidiger zieht es wohl nach Dortmund, auch wenn der Transfer bisher nicht offiziell verkündet wurde. Bei den Stuttgarter Fans kommt der Wechsel zum Bundesliga-Konkurrenten offensichtlich überhaupt nicht gut an. Denn Anton hatte noch im Januar dieses Jahres seinen Vertrag verlängert. Anton damals: "Ich spüre jeden Tag das Vertrauen des VfB. Wir sind auf einer Wellenlänge, es stimmt für mich hier einfach sehr vieles, ich fühle mich wohl und bin deshalb sehr glücklich über die Vertragsverlängerung. Ich freue mich auf die weiteren Jahre im Trikot mit dem Brustring." Eine Aussage, die dem Verteidiger nun um die Ohren fliegt. Auf die Pfiffe angesprochen, reagierte Anton nach dem Spiel gelassen: "Klar, es ist nicht schön ausgepfiffen zu werden", sagte er. "Ich glaube aber, das muss jeder respektieren", so Anton weiter, um dann sich selbst aus dem Mittelpunkt zu nehmen: "Wir sind hier bei der Nationalmannschaft, da spiele ich jetzt keine Rolle, oder der VfB oder der BVB . Das ist das Entscheidende, dass wir das alle jetzt nicht auf die Goldwaage legen, sondern eher die Nationalmannschaft im Fokus stehen muss."