Toni Kroos war der große Hoffnungsträger der DFB-Elf bei der Heim-EM. Die Niederlage gegen Spanien war zugleich sein letztes Profispiel. Er reagierte emotional. Intensive Grätschen, Traumpässe, Krämpfe – und ein später K. o.: Toni Kroos letztes Spiel als Profifußballer war an Dramatik kaum zu überbieten. Die 1:2-Niederlage im Viertelfinale der Europameisterschaft durch ein Gegentor in der 119. Minute ( Hier lesen Sie alles über die Partie. ) brachte den 34-Jährigen an die Grenzen seiner Kräfte. "Plagte sich in der Verlängerung mit Krämpfen, wurde von den Fans gefeiert" heißt es in der t-online-Einzelkritik zur Leistung des Blondschopfs, der für seine bemühte Leistung die Note 3 erhielt ( Hier lesen Sie mehr zur Einzelkritik des deutschen Teams gegen Spanien. ) Als brutalstes Spiel seiner langen Karriere sah er die Partie in Stuttgart allerdings nicht an. "Nein, das würde ich nicht sagen. Aber natürlich eines, wo wir alles reingelegt haben", antwortete der Mittelfeldstratege nach Abpfiff auf eine entsprechende Nachfrage der ARD – und war dabei sichtbar niedergeschlagen. "Wir waren sehr nah dran, umso bitterer ist es", fügt Kroos an. Vor der Europameisterschaft hatte der gebürtige Greifswalder Kroos verkündet, dass er die Fußballschuhe nach dem Turnier an den Nagel hängen werde. Nach seinem 114. Länderspiel für die deutsche Elf ist nun Schluss. Wehmütig war er indes nicht ob dieses Endpunktes, sondern eher aufgrund des Ergebnisses: "Jetzt im Moment überwiegt, ehrlich gesagt, das Turnier-Aus, weil wir alle gemeinsam ein großes Ziel hatten. Dieser Traum ist einfach ein Stück weit geplatzt", erklärte Kroos – und verdeutlichte erneut: "Wenn man so nah dran ist, ist das in erster Linie das, was extrem bitter ist." Zumindest am Ende des Interviews hob Kroos dann auch einige positive Aspekte hervor. "Ich denke, dass wir alle ein bisschen stolz sein können", schätzte er die Leistung des DFB-Teams, das nach einem schwachen Jahr 2023 noch stark kritisiert wurde, ein. Doch alle hätten "eine Schippe draufgelegt" Kroos hatte über Jahre den spanischen Spitzenklub Real Madrid geprägt und mit den "Königlichen" fünfmal die Champions League gewonnen. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte den Weltmeister von 2014 erst im März in die Nationalmannschaft zurückgeholt. Mit Kroos kam Sicherheit und Stabilität ins deutsche Spiel – auch wenn bei der Heim-EM nicht zum erhofften Finaleinzug reichte.
