In der Karnevalshochburg Köln überrascht Olaf Scholz seine Zuhörer mit etwas selbst Gedichtetem. Und spricht selbstironisch über seinen Ruf als "Scholzomat".
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich in Köln als Büttenredner versucht. Man habe ihm gesagt, dass man zu dieser Jahreszeit in Köln nicht gehen dürfe, ohne etwas Gereimtes dargebracht zu haben, sagte Scholz beim Neujahresempfang der IHK Köln. "Also habe ich mir ein Herz gefasst - und das ist jetzt wirklich eine Premiere", betonte er. "Meine allererste Mini-Büttenrede - haben Sie Nachsicht!"
Anschließend trug er vor: "Die Söhne Hamburgs haben ein Lied geschrieben, und Hamburger darin wie folgt beschrieben: "Manche sagen, wir sind dröge. Doch das ist 'ne glatte Löge. Wir denken vor dem Sprechen nach: Wenn's sein muss, auch 'nen ganzen Tach.""
Dann ging es mit leichtem Selbstspott weiter: ""Scholzomat", "Olaf der Schweiger" - ein Hamburger Jung. Das trifft nicht überall auf Begeisterung. Wenn Sie jetzt sagen: der Scholz taugt nicht für die Bütt. Ich will ja auch, dass es anders kütt. Und ich nicht Büttenreden schreibe, sondern bei meinen Leisten bleibe. Am 23. Februar ist klar, wer mit wem und wie - ein dreifach Hoch auf die Demokratie!" Am Ende appellierte er an alle, respektvoll, ehrlich und klar miteinander umzugehen und "Mut zum Kompromiss" zu beweisen: "Kein schlechter Vorsatz fürs neue Jahr. Deshalb: Frohes Neues und: Viva Colonia!" Die Anwesenden im Saal dankten dem Kanzler seine humoristische Einlage mit Standing Ovations.