König Charles schickt seinen Bruder Edward zur Trauerfeier von Jimmy Carter. Die Meinungen darüber gehen in Großbritannien auseinander.
König Charles III. (76) hat seinem jüngsten Bruder Prinz Edward (60) offenbar eine neue wichtige Rolle bei der Vertretung der britischen Königsfamilie zugewiesen. Der Herzog von Edinburgh soll diese Woche in die USA reisen, um am Donnerstag (9. Januar) am Staatsbegräbnis des ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter (1924-2024) teilzunehmen. Das geht aus dem "Royal Diary" der Königsfamilie hervor. Die Personalie wird in britischen Medien nun heiß diskutiert.
Zuvor hatten britische Medien berichtet, dass weder König Charles noch sein ältester Sohn Prinz William (42) dem früheren US-Präsidenten die letzte Ehre erweisen werden. Der Monarch zollte ihm aber in einer Erklärung Anerkennung. Darin heißt es: "Mit großer Trauer habe ich vom Tod Präsident Carters erfahren. Er war ein engagierter Staatsdiener und widmete sein Leben der Förderung von Frieden und Menschenrechten. Seine Hingabe und Bescheidenheit dienten vielen als Inspiration und ich erinnere mich mit großer Freude an seinen Besuch im Vereinigten Königreich im Jahr 1977."
Jimmy Carter war von 1977 bis 1981 der 39. Präsident der USA, 2002 erhielt er den Friedensnobelpreis. Am 29. Dezember 2024 starb er im Alter von 100 Jahren in seinem Haus in Georgia, wo er seit knapp zwei Jahren in Hospiz-Pflege war. Nach seinem Tod begannen am 4. Januar Trauerfeierlichkeiten, die sich über sechs Tage erstrecken und am 9. Januar mit der Beisetzung ihr Ende finden werden.
Laut britischer Medien ist unklar, ob die Abwesenheit von William und Charles auf andere Verpflichtungen oder Sicherheitsbedenken zurückzuführen ist. Seit der Krebsdiagnose des Königs Anfang 2023 hat der Thronfolger im Namen seines Vaters an verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen, so beispielsweise Ende 2024 an der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre Dame in Paris. Während "The Mirror" von einer großen Ehre für Prinz Edward schrieb, fragte die "Daily Mail" kritisch, ob der Prinz von Wales nicht auch für die Beerdigung in den USA "eine geeignetere Wahl" gewesen wäre "als der 14. in der Thronfolge". Doch William sei wohl wegen des Geburtstags seiner Frau Kate verhindert, die am 9. Januar 43 Jahre alt wird.
Auch wenn "nur" Prinz Edward die Royal Family vertreten wird: Die Anwesenheit eines britischen Royals bei Carters Beerdigung stellt durchaus eine Besonderheit dar. Nur bei zwei Präsidenten, Ronald Reagan (1911-2004) und George Bush sen. (1924-2018), reiste laut "Daily Mail" ein Mitglied des Königshauses zur Beerdigung an: Charles in seiner damaligen Funktion als Prinz von Wales.