Skifahren ist kein Hexenwerk – mit etwas Übung, Mut und Gymnastik gelingen schon bald die ersten Schwünge. Zwei Handvoll Tipps für Einsteiger und blutige Anfänger.
Das wird sich zeigen, wenn Sie eine Weile auf der Piste verbracht haben. Man muss aber nicht übertalentiert sein wie Lindsey Vonn, um Skifahren zu lernen. Je nach Begabung, Ehrgeiz und Alter reichen einige Tage für die ersten Erfolgserlebnisse aus – ein Kurs an einer Skischule vorausgesetzt.
Klar, theoretisch kann man Skifahren auch ohne Unterstützung lernen, unten ankommen werden schließlich alle. Ist nur die Frage, in welchem Zustand. Die meisten Experten raten davon ab, ohne grundlegende Kenntnisse die Berge herunterzudüsen. Denn Skifahren ist immer noch ein Sport mit komplexen Bewegungsabläufen. Auch eine gewisse Kondition und Beweglichkeit sollte man mitbringen.
Neben halbwegs gesunden Gelenken und Knochen braucht es ein gutes Maß an Beweglichkeit, Ausdauer und, ja, auch etwas Mut. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Respekt ein paar hundert verschneite Hügelmeter Neulingen abverlangen.
Kennen Sie das Sauerland? Die Rhön? Oder den Harz? Klingt vielleicht nicht so mondän wie St. Moritz, Davos oder Kitzbühel, ist aber für Anfänger mehr als ein guter Pisteneinstieg. Die im Vergleich zu den Alpen sanften Hügel und kleinen, übersichtlichen Skigebiete eignen sich sowohl zum Reinschnuppern als auch für Skischulbesuche und Wochenendtrips. Weiterer Vorteil: Ecken wie Winterberg (Sauerland), Wasserkuppe (Rhön) oder St. Andreasberg (Harz) sind schnell mit der Bahn oder dem Auto erreichbar. Das gilt natürlich auch für andere Orte in den Mittelgebirgen.
Eine Übersicht über die deutschen Skigebiete finden Sie hier.
Klassischerweise lernen die meisten Schneefreunde erst Skifahren und danach Snowboarden. Aber letztlich ist es Geschmackssache. Skifahren ist generell anspruchsvoller als Snowboarden. Doch wegen der natürlicheren Körperhaltung fällt es den meisten zu Beginn leichter, auf zwei Brettern als schräg auf einem Board zu stehen. Muskulär werden beim Snowboarden neben den Oberschenkeln und dem Gesäß noch Hüfte und Fußgelenke beansprucht.
Skifahren ist kein billiges Vergnügen. Angenommen, Sie sind kein blutiger Anfänger mehr und wollen sich eine Woche lang im schneesicheren Tirol amüsieren – da sind schnell 2000 Euro weg. Wie der Skispaß auch günstiger zu haben ist (wie etwa in Frankreich), können Sie hier nachlesen.
Wenn Sie erst noch lernen wollen, sich auf den Brettern halbwegs würdevoll zu bewegen, dann brauchen Sie einen (Gruppen-)Skikurs. In den deutschen Skigebieten kostet der zwischen 30 und 50 Euro pro Tag. Ein Privatlehrer nimmt diesen Betrag pro Stunde. Skikurse in den Nachbarländern sind teurer, vor allem in der Schweiz. Dazu kommen noch die Kosten für Hotel und Anfahrt. Ausrüstung und Skipässe müssen teilweise dazugebucht werden.
Für Einsteiger und blutige Anfänger ist es sinnvoller, sich erst mit Leihware zufriedenzugeben. Denn ein paar ordentliche Bretter, ein guter Helm, Skibrille, Handschuhe und warme Kleidung gehen ebenfalls ordentlich ins Geld. Da sind die 100 bis 150 Euro für eine Woche Leihausrüstung deutlich günstiger.
Wenn Sie einen Eindruck haben wollen, was Sie dann als Fortgeschrittener erwartet:
Übermut. Skifahren ist Sport und vor allem Skianfänger sollten locker an die Sache herangehen. Sprich: Ausschlafen, aufwärmen, regelmäßig pausieren und viel trinken – aber keinen Alkohol.
Wetter. Das ändert sich in den Bergen oft ungewohnt schnell. Doch Wind, Schneefall, Nebel und Sonnenschein verändern auch die Pisten. Aber auch perfekte Bedingungen sind paradoxerweise nicht immer gut. Sie verleiten viele Skifahrer, zu schnell und zu leichtsinnig zu fahren.
Alleingängen. Gerade wenn sich Bewegungen und Abläufe eingespielt haben, lockt der Ausflug neben die Piste. So herrlich Freeride auch ist, ohne Routenkenntnisse kann es schnell gefährlich werden. Deswegen langsam Erfahrung sammeln und sich nicht allein ins Gelände wagen.
Lawinen. Betreffen Off-Pisten-Fahrer mehr als Anfänger, die Gefahr wird aber dennoch oft unterschätzt. Hier finden Sie eine Lawinenkunde.
Immer zu! Ohne den (Party-)Ausklang am Abend macht Skifahren nur halb so viel Spaß. Aber: Bleiben Sie nach einem harten Discoabend lieber ein, zwei Stündchen länger im Bett. Die Gondel fährt dann immer noch, und der Krankenwagen muss nicht auch noch kommen.