Wichtige Karnevalsutensilien werden in Neuwied ein Raub der Flammen. Nach dem ersten Schock gilt es, die Traditionsveranstaltungen zu retten.
Nach der Zerstörung von Karnevalswagen und Bühnenbild sowie der Hütten für den Weihnachtsmarkt durch ein Feuer in Neuwied haben Stadt und Vereine über die nächsten Schritte beraten. Bei einem von Oberbürgermeister Jan Einig (CDU) einberufenen Treffen am Neujahrstag sei die Betroffenheit deutlich spürbar gewesen, teilte die Verwaltung mit. "Einige waren den Tränen nahe, als sie die Verluste beschrieben."
In der Silvesternacht hatte ein Brand den Engerser Lokschuppen völlig zerstört. Ursache des Feuers könnte eine Silvesterrakete gewesen sein.
Der Stadtverwaltung zufolge will Oberbürgermeister Einig federführend mit den Vereinen die Hilfe koordinieren. Die fast fertigen Wagen für den Engerser Umzug seien komplett verbrannt, hieß es. Auch das Bühnenbild sei den Flammen zum Opfer gefallen. Enorm sei ebenfalls der Verlust für den Weihnachtsmarkt: Hütten und Inventar seien zerstört. "Wir fangen bei Null an", sagte Christian Eisele als Vorsitzender des Ausrichtervereins.
Viele signalisieren Hilfe
Die Unterstützungsbereitschaft aus der Region sei aber beeindruckend, teilte die Stadt mit. Unternehmen hätten Hilfe signalisiert oder bereits zugesichert. Der Großen Engerser Karnevalsgesellschaft (GEK) sei auch Solidarität aus anderen Bezirken angeboten worden. "Das ist nicht selbstverständlich", betonte der GEK-Vorsitzende Ansgar Schunkert. Oberbürgermeister Einig sprach von einem "tollen Signal, dass die Menschen dorfgemeinschaftsübergreifend zusammenstehen".
Derzeit könnten alle karnevalistischen Veranstaltungen trotz des Unglücks stattfinden – möglicherweise eingeschränkt, hieß es. Für die Prunksitzung am 22. Februar fehlten jedoch Dekorationen. Besonders betroffen seien die Feiern auf dem Schlossvorplatz: "Hier fehlt praktisch alles."