Magnus Carlsen wollte in New York seinen Titel im Schnellschach verteidigen. Doch weil er die falsche Kleidung trägt, kommt es stattdessen zum Eklat.
Die Nummer 1 der Schach-Weltrangliste war zum Spieltag am Freitag in Jeans erschienen, was den Teilnehmern untersagt ist. Nach seiner zweiten Partie des Tages erhielt Carlsen vom Veranstalter eine Geldstrafe von 200 US-Dollar und ein Ultimatum, sich umgehend umzuziehen. Carlsen verweigerte dies jedoch und wurde daraufhin für die Runde neun disqualifiziert.
"Herr Magnus Carlsen verletzte die Kleiderordnung durch das Tragen von Jeans, die nach langjährigen Vorschriften für diese Veranstaltung ausdrücklich verboten sind", teilte der Weltverband mit. "Diese Regeln gelten seit Jahren und sind allen Teilnehmern bekannt und werden ihnen vor jeder Veranstaltung mitgeteilt."
In einem Interview mit dem Youtube-Channel Take Take Take erklärte Carlsen, er habe nach seiner Anreise nach New York nur ein kurzes Mittagessen und gerade noch Zeit gehabt, um aufs Zimmer zu gehen und sich umzuziehen. "Also zog ich ein Hemd und eine Jacke an. Und ehrlich gesagt, habe ich nicht einmal an die Jeans gedacht". Sogar seine Schuhe habe er noch gewechselt. Nachdem er angeboten habe, sich für das morgige Turnier umzuziehen, man ihn jedoch aufgefordert habe, dies sofort zu tun, sei es für ihn zur "Prinzipiensache" geworden. Eine mögliche Fortsetzung des Turniers in den noch ausstehenden Runden lehnte Carlsen danach ab und erklärte seinen sofortigen Rückzug vom Turnier. Er werde nicht mehr weiterspielen und dorthin reisen, "wo das Wetter ein bisschen besser ist als hier", sagte er.
Vielleicht auch, weil seine Siegchancen durch die Verzögerung gesunken wären. Im Internet werden daher auch Stimmen laut, dass ihm der Rauswurf nicht ganz ungelegen kommt: "Nach seinem schlechten Start hätte er nicht mehr gewinnen können, sodass der Rauswurf aus dem Turnier für ihn sehr praktisch gewesen sein könnte. Ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen, warum er so enthusiastisch aus dem Blitzturnier aussteigen würde. Er ist nicht in Form, und das weiß er", heißt es da. Oder: "Er hätte sowieso nicht gewonnen, also nutzte er die Gelegenheit, um gegen die lächerlichen Regeln zu protestieren. Endlich konnte er tun, was er schon seit langem tun wollte."
Sehen Sie oben im Video: Nachdem eine russische Schachspielerin bei einem Turnier über Unwohlsein klagt, überprüfen Verantwortliche die Überwachungskameras – und entlarven dadurch eine Konkurrentin.
Quellen: DPA, Twitter