In Kasachstan ist ein aserbaidschanisches Passagierflugzeug mit 67 Menschen an Bord abgestürzt. Nach jüngsten Angaben des kasachischen Katastrophenschutzministeriums überlebten 28 Menschen den Absturz am Mittwoch, zur genauen Opferzahl wurden zunächst keine Angaben gemacht. Laut dem kasachischen Verkehrsministerium hatte sich die Linienmaschine der staatlichen aserbaidschanischen Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines auf dem Weg von Aserbaidschans Hauptstadt Baku nach Grosny in der russischen Teilrepublik Tschetschenien befunden.
Das Flugzeug kam dann dem Ministerium zufolge nahe der Stadt Aktau im Westen Kasachstans vom Kurs ab. Azerbaijan Airlines erklärte, die Maschine vom Typ Embraer 190 sei rund drei Kilometer von Aktau, einer Hafenstadt an der Ostküste des Kaspischen Meeres, "notgelandet". An Bord seien insgesamt 62 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder gewesen.
Unter den Passagieren waren nach Angaben des kasachischen Verkehrsministeriums 37 aserbaidschanische Staatsbürger, sechs Kasachen und 16 Russen. Die Behörden in Astana leiteten eine Untersuchung zur Absturzursache ein.
Laut der Website "Flightradar" hatte die Unglücksmaschine das Kaspische Meer abseits seiner normalen Route überquert. Anschließend kam sie nahe Aktau ins Trudeln, bevor sie schließlich abstürzte.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Astana wurden 26 der 28 Überlebenden ins Krankenhaus gebracht. Zehn von ihnen seien in einem lebensbedrohlichen Zustand. Die örtlichen Gesundheitsbehörden hatten zunächst von 14 Überlebenden gesprochen, von denen fünf auf der Intensivstation behandelt würden.
Den kasachischen Behörden zufolge waren 150 Helfer an der Unglücksstelle im Einsatz. Ein bei dem Absturz ausgebrochenes Feuer wurde demnach mittlerweile gelöscht.
Aus dem Büro des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew hieß es, der Staatschef habe einen Besuch in Russland abgebrochen, wo er an einem informellen Gipfel der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) teilnehmen sollte. Alijew habe "die sofortige Einleitung dringender Maßnahmen zur Untersuchung der Unglücksursache" angeordnet.
Aserbaidschans First Lady Mehriban Alijewa, die zudem erste Vizepräsidentin des Kaukasuslandes ist, sprach den Angehörigen der Opfer ihre Anteilnahme aus. Auch der Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow bekundete sein Beileid.