Ärgern Sie sich im Winter auch jeden Morgen über die zugefrorenen Fensterscheiben oder Türschlösser Ihres Autos? Mit den richtigen Hilfsmitteln lässt sich das Eis leichter entfernen. Welche Fehler dabei vermieden werden sollten und wann eine Bußgeldstrafe droht, wird in diesem Artikel erläutert.
Es gibt viele Möglichkeiten, Autoscheiben zu enteisen – der Einsatz von heißem Wasser gehört nicht dazu. Durch den großen Temperaturunterschied können im Glas feine Risse entstehen. Kaltes oder lauwarmes Wasser hingegen würde bei Außentemperaturen im Minusbereich sofort wieder festfrieren. Vor welchen Methoden der ADAC sonst noch abrät, welche Hilfsmittel besser geeignet sind und wie Sie diese richtig anwenden, erfahren Sie wie folgt.
Besonders praktisch in der Handhabung sind sogenannte Scheibenenteiser. Diese werden auf die vereisten Flächen gesprüht – und wie durch Zauberhand löst sich das Eis vom Glas. Möglich wird das durch eine Mischung aus Alkohol und verschiedenen chemischen Substanzen. "Doch wie lange es guten Durchblick gibt, hängt von der Rezeptur des Scheibenenteisers ab. Vor allem ist darauf zu achten, dass die Mittel keine Schlieren oder Schmierschleier auf der Scheibe hinterlassen", gibt der ADAC zu bedenken.
Wenn sich der Autoschlüssel im Schloss nicht mehr umdrehen lässt (oder gar nicht erst hineingesteckt werden kann), kommt der sogenannte Türschlossenteiser zum Einsatz: Er enthält unter anderem Alkohol, um das Eis zum Schmelzen zu bringen, als auch Lithium-Fett: Dadurch eignet sich das Schmier- und Pflegemittel gleichermaßen für Türschlösser und -scharniere sowie die Mechanik der Seitenspiegel am Auto. Laut Hersteller soll durch die Anwendung sogar ein dauerhafter Korrosionsschutz gegeben sein.
Wichtig: Bewahren Sie den Türschlossenteiser nicht im Auto auf. Wenn die Schlösser zufrieren, können Sie die Türen nicht aufschließen.
Wenn Sie vereiste Glasscheiben mit einem Eiskratzer bearbeiten wollen, rät der ADAC zu einem Modell aus Kunststoff. Im Idealfall besitzt es eine Kante mit Sägezähnen und eine glatte Seite. Je nachdem, wie dick die Eisschicht ist, lässt sie sich somit leichter entfernen. "Optimal wäre auch ein integrierter Besen, weil das Auto oft zusätzlich eingeschneit ist. Das Auto muss nicht nur von Eis befreit sein, sondern auch von Schnee: Denn andere Verkehrsteilnehmer dürfen nicht durch Schnee behindert werden, der sich vom Fahrzeug löst. Auch das Kennzeichen muss lesbar und frei von Eis und Schnee sein", erklärt der Automobilclub.
Tipp zur Anwendung: Üben Sie nicht zu viel Druck auf die Autoscheiben aus.
Zu guter Letzt gibt es auch noch das sogenannte Frostschutzmittel. Dabei handelt es sich um einen lack-, gummi- und kunststoffverträglichen Scheibenreiniger für den Winter, der das Einfrieren der Scheibenwaschanlage und der Düsen verhindern soll. Er wird gebrauchsfertig geliefert und soll, laut Hersteller, Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius standhalten. Da er wie gewöhnliches Scheibenwasser zum Einsatz kommt, sorgt er zudem für eine klare Sicht und beseitigt bei jeder Anwendung die typischen Winterverschmutzungen auf der Frontscheibe des Autos.
Damit sich über die Windschutzscheibe erst keine dicke Eisschicht legt, können Sie vorbeugende Maßnahmen treffen: Bringen Sie abends eine Abdeckplanemit Aluminiumbeschichtung auf der Frontscheibe an, diese wird einfach nur über das Glas gelegt und in der Fahrer- bzw. Beifahrertür eingeklemmt. Und das Beste daran ist: Die Folie schützt Ihr Auto nicht nur vor dem Einfrieren, sondern hilft auch gegen UV-Strahlen, Staub und Blätter. Wichtig ist jedoch, dass Sie vor der Anschaffung Ihre Windschutzscheibe ausmessen und ein Modell wählen, das groß genug ist, um das gesamte Frontglas abzudecken. Alternativ können Sie im Übrigen auch Pappe als Eisschutz verwenden.
Laut dem ADAC ist es nicht erlaubt, sein Fahrzeug zu bewegen, wenn die Autoscheiben gar nicht oder nur minimal enteist wurden. Andernfalls droht Ihnen ein Bußgeld in Höhe von zehn Euro, da Sie sich und andere durch mangelnde Sicht im Straßenverkehr gefährden. Ebenfalls verboten ist es, einen Verbrennungsmotor im Stand warmlaufen zu lassen, um sich das Eiskratzen zu erleichtern – hier droht nach §30 Absatz 1 StVO eine Geldstrafe von bis zu 80 Euro (zzgl. Verwaltungskosten).
Und noch ein Tipp zum Schluss: Der ADAC rät davon ab, Kredit- oder Scheckkarten, Ceranfeldschaber oder CD-Hüllen einzusetzen, um Autoscheiben zu enteisen. "Wer solche Gegenstände einsetzt, riskiert eine zerkratzte Scheibe".
Quelle: ADAC
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