Der frühere schottische Regierungschef Alex Salmond ist tot. Salmond starb im Alter von 69 Jahren, wie Mitglieder der von ihm gegründeten Schottischen Nationalpartei (SNP) am Samstag mitteilten. Salmond galt als Wegbereiter und Galionsfigur der schottischen Unabhängigkeitsbewegung.
"Alex und ich hatten natürlich unsere Differenzen in den vergangenen Jahren", schrieb der SNP-Politiker und ehemalige schottische Regierungschef Humza Yousaf im Onlinedienst X. Es gebe aber "keinen Zweifel an seinem enormen Beitrag zur schottischen und britischen Politik". Salmonds Familie und Freunden drückte er sein Beileid aus.
Salmond war von 1990 bis 2014 Vorsitzender der SNP. Von 2007 bis 2014 amtierte er als Regierungschef, trat aber nach dem gescheiterten schottischen Referendum für eine Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 2014 zurück.
2021 gründete Salmond bei einem überraschenden politischen Comeback seine eigene Unabhängigkeitspartei Alba (schottisch-gälisch für Schottland). Mit seiner Nachfolgerin Nicola Sturgeon hatte sich Salmond zuvor im Streit um Vorwürfe sexueller Belästigung überworfen. Er wurde später von den Anschuldigungen freigesprochen.
Der britische Premierminister Keir Starmer würdigte Salmond als eine "monumentale Figur in der schottischen und britischen Politik". Salmond hinterlasse ein "bleibendes Erbe". Starmers Vorgänger Rishi Sunak würdigte Salmond ebenfalls als einen "großen" Politiker. "Obwohl ich in der Verfassungsfrage anderer Meinung war, lassen sich seine rhetorischen Fähigkeiten und seine Leidenschaft für die Politik nicht leugnen. Möge er in Frieden ruhen."