Schauspielerin Dagmar Manzel hört nach zehn Jahren als "Tatort"-Kommissarin Paula Ringelhahn auf. Zum Abschied gab es einen Fall mit sechs Leichen und einem weinenden Kollegen.
Immerhin, sie lebt noch. Nach den zuletzt dramatischen "Tatort"-Ausstiegen fiel der Abschied von Dagmar Manzel als Franken-Ermittlerin Paula Ringelhahn vergleichsweise milde aus. Ihre Frankfurter-Kollegen Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) wurden in der Vorwoche per Autobombe in die Luft gejagt. Zu Beginn des Jahres verblutete die Hamburger Kommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz) elend in einer Seitengasse. Die Berliner Ermittlerin Nina Rubin (Meret Becker) sowie Martina Bönisch (Anna Schudt) vom Dortmunder Team starben 2022 im Einsatz infolge eines Schusswechsels.
Dagmar Manzel schickte ihre Hauptkommissarin Paula Ringelhahn einfach in Rente. Zum Abschied sang sie leise "The Sound of Silence" von Simon & Garfunkel. So entschlossen, wie sie oft ermittelte, so konsequent fiel auch ihr Weggang aus. "Ich will nicht, ich muss. Das ist ja schließlich Vorschrift", sagte sie in einer Szene. Dass sie geht, hatte sie monatelang geheim gehalten – auch vor ihrem Teampartner Felix Voss (Fabian Hinrichs). Dem kamen beim Anblick der Abschiedsblumen glatt die Tränen.PAID Interview Hinrichs 18.35
Immerhin verliert er mit Paula Ringelhahn nicht nur eine langjährige Kollegin, sondern auch eine gute Freundin und ja, vielleicht auch so etwas wie eine Mutterfigur. Als sie ihm zum Abschied zuraunte: "Mach's gut, mein Großer", da hatte das schon etwas von einer Mama, die ihren Sohn in die Welt loslässt. Sie hat ihm alles beigebracht, nun muss er alleine zurechtkommen. Denn eine Mentorin, das war Ringelhahn für Voss auf jeden Fall. "Wenn ich etwas über diesen Beruf gelernt habe, dann von dir", lautete sein Fazit.Tatort Ausstiege 10.45
Im nächsten "Tatort" aus Franken, der noch in diesem Jahr gedreht und 2025 ausgestrahlt werden soll, ermittelt Felix Voss zunächst alleine. Wer auf Dagmar Manzel folgen soll, will der zuständige Sender BR in Ruhe entscheiden und zu gegebener Zeit bekannt geben. Schauspieler Fabian Hinrichs blickt einer möglichen Neubesetzung entspannt entgegen. "Ich kann mir vieles vorstellen. Mir ist das erst mal wurscht, ob es Mann, Frau, jung, alt oder auch niemand ist. Wichtig ist, welche filmische Welt erzeugt wird", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Und: Mit einem Abschied seiner Filmfigur Felix Voss ist wohl nicht so schnell zu rechnen. "Ich liebe es", schwärmt Hinrichs über seine Rolle als Hauptkommissar. Vielleicht gibt es in seinem ersten Solo-"Tatort" dann aber weniger Leichen als die sechs Toten in Dagmar Manzels Abschiedsfall.
