Die Polizei in Paris hat einen mit internationalem Haftbefehl gesuchten 22-Jährigen festgenommen, der laut Staatsanwaltschaft und Polizei in Köln eine "Schlüsselfigur" in einem Verfahren wegen Drogenhandels ist. Der Mann wurde bereits am Dienstag am Pariser Flughafen Roissy festgenommen, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Der WDR berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise, die Drogengeschäfte könnten Ausgangspunkt für die Explosionsserie in Köln und Umgebung im vergangenen Monat sein.
Laut Polizei geht es um ein Geschäft mit mindestens 700 Kilogramm Marihuana. Das Rauschgift lagerte laut WDR in einer Halle in Hürth bei Köln. Dort sollen demnach andere Drogenhändler 300 Kilogramm des Marihuanas gestohlen haben - dies war laut Staatsanwaltschaft Auslöser für eine Reihe von Entführungen, Sprengstoff- und Brandanschlägen auf Gebäude und Autos im Raum Köln. Die Behörden erklärten im September, sie vermuteten hinter den Straftaten die niederländische Mafia.
Bei dem festgenommenen 22-Jährigen soll es sich laut WDR um einen Deutsch-Iraker handeln. Die Staatsanwaltschaft Köln habe das Verfahren zur Auslieferung des Mannes eingeleitet und stehe bereits mit den französischen Justizbehörden in Kontakt, erklärte die Polizei. Er habe sich bereits Ende Juni abgesetzt und sei daraufhin zur Fahndung ausgeschrieben worden. Neue Informationen zu dem Fall kündigte die Polizei für Mitte kommender Woche an.
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