Die Sehnsucht der Deutschen nach einem Leben in den USA hat ein 20-Jahres-Tief erreicht. Im vergangenen Jahr zogen nur noch 9200 Deutsche in die Vereinigten Staaten, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Nur während der Reisebeschränkungen wegen der Coronapandemie waren es weniger gewesen. 2003 hatten noch 12.300 Deutsche ihren Lebensmittelpunkt in die USA verlagert, 26 Prozent mehr als zuletzt.
Die Vereinigten Staaten liegen trotz des Rückgangs aber weiter auf Rang drei der beliebtesten Auswanderungsziele. Nur in die direkten Nachbarländer Schweiz mit 21.000 und Österreich mit 12.500 zog es mehr Deutsche.
Die Wanderungsbewegung aus den USA nach Deutschland blieb über die vergangenen 20 Jahre der Statistik zufolge weitgehend konstant. 2023 zogen rund 14.900 US-Bürgerinnen und US-Bürger nach Deutschland, das waren 200 mehr als 2003.
Insgesamt lebten 2023 nach Angaben des United States Census Bureau gut 520.400 Deutsche in den Vereinigten Staaten. Die Zahl sei in den vergangenen zehn Jahren um elf Prozent gesunken. 2013 hatte sie noch bei knapp 584 200 gelegen.
Im Gegensatz dazu lebten in Deutschland 2023 rund 125.800 Menschen mit US-Staatsangehörigkeit. Das waren 29 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. 2013 hatten 97.600 US-Staatsangehörige in Deutschland gelebt.
Einen Rückgang gab es bei den US-deutschen Ehen. Im vergangenen Jahr heirateten noch gut 1230 Paare, bei denen ein Partner oder eine Partnerin die deutsche und der oder die andere die US-Staatsangehörigkeit hatte. 2003 gab es 1740 solcher Eheschließungen, womit der Rückgang bei 29 Prozent lag.