Der Herbst ist die Saure-Gurken-Zeit des Gartenjahres. Abgesehen von umherfliegenden bunten Blättern bewegt sich nicht viel. Doch was tun, bis der erste Frost kommt?
Einige Äpfel und Birnen hängen noch an den Bäumen. Die letzten Tomaten färben sich noch rot. Ansonsten gibt's in den vielen Kleingärten in unseren Breitengraden im Oktober nicht mehr viel zu holen. Deshalb jetzt die Beine hoch oder unter die kuschelige Decke zu legen und den Garten bis ins Frühjahr sich selbst zu überlassen, ist töricht. Denn alles, was Sie vor dem ersten Frost noch erledigen können, sollten Sie zwingend tun. Vor allem die Beete, der Rasen und viele Stauden werden es Ihnen danken. Nutzen Sie also den goldenen Herbst, um den Garten auf den nahenden Winter vorzubereiten. Ansonsten droht nach dem Schnee manch böse Überraschung.
Drei der wichtigsten Gartenarbeiten im Oktober, welche Tools Sie dafür brauchen und warum das jetzt sein muss.
Wer im Frühjahr wieder Freude an seinem Grün haben möchte, kommt ums Rasen vertikutieren im Herbst nicht herum. Hier ist zunächst das richtige Timing wichtig. Manchmal braucht man dafür auch etwas Glück. Bevor die Wiese durchlüftet und von Moos und anderen Rasenunkräutern befreit werden kann, muss der Rasenmäher ran. Den nimmt man idealerweise an einem Tag ohne Regen in Betrieb. Im besten Fall ist der Rasen komplett trocken. Das spart nicht nur Zeit, sondern schon auch das Material. Wichtig: Der Herbst ist nicht die Jahreszeit für englischen Rasen. Stutzen Sie die Halme nicht tiefer als vier bis fünf Zentimeter. So können sie das wenige Licht an den kürzer werdenden Tagen maximal zur Photosynthese nutzen. Zudem halten Sie damit Moos und ungeliebtes Rasenunkraut besser in Schach.
Nach einigen Tagen Ruhe schlägt die Stunde des Vertikutierers. Vor allem, wenn sich im Spätsommer Rasenfilz ausgebreitet hat, der den Halmen die Luft zum Atmen und den Wurzeln den Sauerstoff nimmt. Achten Sie beim Vertikutieren darauf, dass die scharfen Messer die Grasnarbe maximal zwei bis drei Millimeter tief anritzen. Weniger ist hier in jedem Fall mehr. Sind die Wurzeln einmal beschädigt, haben Sie kaum noch Chancen, den Rasen zu retten. Fahren Sie den Rasen einmal längs und einmal quer ab und sammeln Sie danach den Rasenfilz auf, den Sie aus der Grasnarbe gelöst haben. Kahle Flächen freuen sich zumindest Anfang bis Mitte Oktober noch über eine Handvoll Rasensamen. Mit etwas Glück und den letzten kräftigen Sonnenstrahlen im goldenen Herbst keimen die Samen noch rechtzeitig.
Nicht nur auf dem Rasen, sondern auch auf den Beeten tummelt sich aktuell das bunte Herbstlaub. Das hat Vor-, aber auch Nachteile. Auf der Wiese haben die nassen Blätter nämlich nichts zu suchen. Weil sie dem Rasen das ohnehin nur noch rare Sonnenlicht nehmen, sollten sie regelmäßig – mindestens alle zwei Wochen – mit einem Rechen oder Laubbesen zusammengefegt und eingesammelt werden. Etwas komfortabler sind elektrische Laub- und Rasensammler. Das Beste daran: Die meisten sind so geräuscharm, dass man damit auch an Sonn- und Feiertagen ohne schlechtes Gewissen arbeiten kann.
Was für den Rasen Gift ist, bietet Beeten und Stauden in den ersten kalten Nächten idealen Frostschutz. Schmeißen Sie das zusammengekehrte Herbstlaub also nicht in Nachbars Garten oder in den Grünabfall. Verteilen Sie es großzügig auf ihren Beeten und Hochbeeten, unter kälteempfindlichen Stauden und sonnenverwöhnten Kräutern. Auch den Wurzelbereich von Erdbeeren, Himbeeren und anderem Beerenobst kann der Blättermulch vor den fiesen Folgen von Minusgraden schützen. Zudem aktivieren die sich langsam zersetzenden Blätter das Bodenleben, weil Humus und Nährstoffe entstehen, die den Pflanzen in der nächsten Wachstumsphase helfen. Wer sich vor Laub nicht retten kann, baut daraus am besten noch einen Unterschlupf für Kröten, Igel und andere nützliche Tiere. Wie das geht? Laub zu einem großen Haufen zusammenharken. Fertig.
Abgesehen von klassischem Wintergemüse dürfte in den Beeten im Oktober nicht mehr viel los sein. Die Tomaten sind geerntet, die Paprika fangen die letzten Sonnenstrahlen ein. Es ist an der Zeit, die Beete für den Winter zu präparieren. Dafür müssen zunächst die alten Pflanzen raus. Bei feuchtem Boden ist das in der Regel ein Kinderspiel. Entsorgen sie die Pflanzenreste am besten auf dem Kompost. Danach geht es den Gartenunkräutern an den Kragen, die sich im Spätsommer in den Beeten breitgemacht haben. Das ist jetzt wichtig, weil viele der Pflanzen jetzt ihre Samen verlieren. Wer also jetzt Gartenhacke und Unkrautstecher aus dem Schuppen holt, erspart sich im Frühjahr viel Arbeit. Sammeln Sie die Unkräuter in einem Gartenabfallsack (zum Beispiel von GardenGloss) und entsorgen sie das Grünzeug später in der Biotonne. Der Boden sollte gründlich gelockert und durchlüftet werden. Als Krönung decken Sie die Erde mit einer Schicht Herbstlaub zu. So verhindern Sie, dass der Boden austrocknet und aktivieren zugleich das Bodenleben. Denn beim Zersetzen des Laubs entstehen wichtige Nährstoffe, die in der Erde gespeichert werden und den Pflanzen im kommenden Gartenjahr das Leben erleichtern.
Übrigens: Auch das Beerenobst und die Zierbeete freuen sich über eine wärmende Schicht Herbstlaub. Alternativ können Sie hier auch mit handelsüblichem Rindenmulch oder selbst mit dem Gartenhäcksler produziertem Material arbeiten.