Haufenweise Äste, Zweige und Gestrüpp fallen beim Gärtnern an. Doch wohin mit dem Totholz? Am besten in den Gartenhäcksler. Tipps, Tricks und vier Schredder im Mini-Vergleich.
In Parks und Gärten fällt viel Schnittgut an. Hecken, Sträucher und Bäume werden geschnitten. Übrig bleiben tausende Kubikmeter Äste, Laub und Gestrüpp. Das tote Holz zu verbrennen, ist eine gute Idee. Doch offenes Feuer im eigenen Garten oder auf dem Grundstück ist in Deutschland verboten. Also was tun mit den sperrigen und stacheligen Baum- und Pflanzenresten? Schreddern ist das Zauberwort. Nach dem Motto: "Oben rein, unten klein." Die schlechte Nachricht: Sie müssen sich dafür ein weiteres Gartengerät anschaffen. Die gute: Die Holzhackschnitzel sind der perfekte Mulch für Beete, Baumscheiben und Rabatten.
Unter Schredderexperten wird grundsätzlich zwischen zwei Häckslerarten unterschieden: Während der Messerhäcksler das Schnittgut mit seinen rotierenden Klingen in kleine Stücke schreddert, brechen die Walzen eines Walzenhäcksler lediglich die Holzfasern auf und spucken nach getaner Arbeit zerquetschte Zweige und Äste aus. Wer im Herbst und Winter Wege, Beete oder Baumscheiben mulchen möchte, sollte deshalb eher zum Messerhäcksler greifen. Das Schnittgut, das Walzenhäcksler ausspucken, eignet sich dagegen eher für den Kompost. Wichtig: Walzenhäcksler sollten möglichst mit trockenem Schnittgut "gefüttert" werden. Bei nassen Ästen kommen die Schneidwalzensysteme an ihre Grenzen.
Im Folgenden stellen wir Modelle aus beiden Kategorien vor. Die Hersteller haben sowohl die Walzen- als auch die Messervariante im Sortiment.
Zwei Wendemesser werden im Einhell Elektro-Häcksler "GC-KS 2540" von einem 2500-Watt-Motor angetrieben. Die rotierenden Klingen aus Spezialstahl schreddern Äste mit einer Dicke von bis zu vier Zentimetern. Im Auffangsack ist Platz für etwa 50 Liter Häckselgut. Der Behälter kann mit Haken am Häcksler fixiert werden. Mit knapp zehn Kilogramm Leergewicht gehört das Modell von Einhell zu den leichtesten in diesem kleinen Vergleich. Er eignet sich damit perfekt für kleine Gartenparzellen oder die Obstwiese hinterm Häuschen. Kleines Manko. Bevor dickere Äste im nicht allzu großen Trichter des Häckslers verschwinden, müssen kleinere Triebe abgeknipst oder abgebrochen werden. Das kostet ein wenig Zeit.
Kurz & knapp
Das Gerät der Lidl-Eigenmarke ist ein elektrischer Walzenhäcksler. Das ist eigentlich nicht ganz korrekt, denn das Totholz wird im Parkside Walzenhäcksler "PWH 2800 B2" nicht gehäckselt, sondern zermalmt. Stolze 20 Kilogramm müssen dafür aus dem Schuppen oder Keller gewuchtet werden. Dafür kippt der Parkside auch nicht so schnell um. Obendrein zerkleinert der Walzenhäcksler Gehölz mit einer Astdicke von bis zu 42 Millimetern. Herzstück ist ein Schneidwalzensystem mit einer stufenlos einstellbaren Druckplatte. Die Fangbox schluckt sogar bis zu 60 Liter zermalmtes Holz, so viel wie kein anderer Häcksler in dieser Short List.
Kurz & knapp
Weiter geht's mit einem 2400-Watt-Kraftpaket, das es mit bis zu 45 Millimeter starken Ästen aufnimmt. Selbst harte heimische Hölzer wie Ulme und Ahorn sind vor dem Scheppach GS55 Elektro-Häcksler nicht sicher. Im Innern rotiert ein Paar Doppelwendemesser und schreddert das Schnittgut in handliche Holzschnitzel. Die eignen sich perfekt für Beete und Rabatten oder um Pflanzen vor dem ersten Frost zu schützen. Zudem halten sie Gartenunkräuter an der kurzen Leine. Das spart jede Menge Zeit. Mit 45 Litern ist der Fangsack der kleinste in diesem Vergleich. Hier muss also etwas öfter geleert werden. Dafür liefert Scheppach einen zweiten Fangsack mit. Empfohlen wird das Gerät aus dem schwäbischen Ichenhausen vor allem für Hecken- oder Staudenschnitt.
Kurz & knapp
Nicht ganz günstig ist der Bosch Walzenhäcksler AXT 25 D. Mit knapp 400 Euro ist er der teuerste des vorgestellten Häcksler-Quartetts. Dafür bekommt man ein Markengerät mit einem Fräswalzen-Schneidsystem, das bis zu vier Zentimeter dicke Äste, aber auch Heckenschnitt und den Schnitt von Dornensträuchern zerquetscht und zerkleinert. Wie bei den anderen Häckslern auch, wird das Schnittgut automatisch eingezogen. Der Trichter zum Einfüllen des Schnittguts ist abnehmbar, was alle Gärtner freuen dürfte, deren Schuppen jetzt schon aus allen Nähten platzt. Denn so ist der Häcksler weniger als 70 Zentimeter hoch. Die Fangbox fasst sportliche 53 Liter.
Kurz & knapp
Strauchpflegehandschuh Gardena
Wer zu viel Schnittgut hat und vierbeinigen Gartenmitbewohner wie Igeln oder anderen Kleintieren über den Winter helfen möchte, sollte nicht jeden Ast in den Häcksler werfen. Nutzen Sie die langen Ruten von Brombeeren, Äste und Laub und bauen Sie daraus eine urige Totholzhecke. Schichten Sie die Äste auf und decken Sie das Ganze mit etwas Laub und Tannenwedeln ab. Fertig ist das Winterquartier für Igel & Co..
Hinweis: Der Artikel wurde erstmals im September 2022 veröffentlicht.
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