Etwas mehr als sieben Jahren nach den gewalttätigen Ausschreitungen beim G20-Gipfel in Hamburg sind zwei Beschuldigte unter anderem wegen Landfriedensbruchs und Beihilfe zu tätlichen Angriffen auf Polizisten zu Geldstrafen verurteilt worden. Das Landgericht Hamburg verurteilte am Dienstag einen 29-Jährigen zur Zahlung von 1350 Euro und eine 35-Jährige zur Zahlung von 3600 Euro, wie eine Gerichtssprecherin in der Hansestadt mitteilte.
Die Angeklagten hatten sich nach Überzeugung des Gerichts im Juli 2017 an einem Aufmarsch von etwa 150 bis 200 vermummten Demonstranten beteiligt zu haben, aus dem heraus Polizisten beworfen sowie Sachbeschädigungen verübt wurden. Beamte wurden laut Anklage aber nicht verletzt, den beiden Beschuldigten selbst wurden auch keine Attacken zur Last gelegt.
Nach Gerichtsangaben gelten je 40 Tagessätze wegen rechtsstaatswidriger Verfahrensverzögerungen als bereits vollstreckt - also fast die Hälfte der Geldstrafe. In dem Prozess gab es anfangs sieben Beschuldigte. Die Verfahren gegen die übrigen fünf wurden aus unterschiedlichen Gründen abgetrennt, zwei davon wurden gegen Zahlung einer Geldbuße inzwischen vorläufig oder endgültig eingestellt. Die anderen Verfahren laufen noch.
Während des G20-Gipfels der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer kam es in Hamburg im Juli 2017 zu massiven Ausschreitungen. Es gab über Tage hinweg immer wieder Zusammenstöße zwischen gewaltbereiten Demonstranten und der Polizei, zudem wurden zahlreiche Autos angezündet sowie vereinzelt Geschäfte geplündert. In Folge des Geschehens gab es tausende Ermittlungsverfahren und hunderte Strafprozesse vor Gerichten.