Am Montag beginnt das neue Schuljahr im Nordosten. Eine Gewerkschaft kritisiert mehrere Umstände – neben Schulen auch in Kitas.
Die Situation in Kitas und Schulen in Mecklenburg-Vorpommern bereitet der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) weiterhin Sorge. Sie forderte die rot-rote Landesregierung auf, die im Koalitionsvertrag gesteckten Ziele mit mehr Engagement umzusetzen, wie es in einer Mitteilung hieß.
Ulrike von Malottki, stellvertretende GEW-Landesvorsitzende, blickte beispielsweise besorgt auf den hohen Krankenstand unter Erzieherinnen und Erziehern. Dies wirke sich unmittelbar auf die Situation der Kinder und Eltern in den Kitas aus. "Eingeschränkte Schließzeiten, Aufteilung von Gruppen, der dadurch fehlende Bindungsaufbau, weniger Förderung – auch die pädagogischen Folgen sind teilweise verheerend", sagte die Landesvorsitzende.
Linken-Bildungspolitikerin Jeannine Rösler sagte: "Mecklenburg-Vorpommern ist eines der wenigen Länder, welches die Beitragsfreiheit für den Kita-Besuch vollumfänglich umgesetzt hat. Das ist keine Selbstverständlichkeit, das ist eine große Errungenschaft. Damit entlasten wir Familien spürbar und stärken die Bildungsgerechtigkeit."
Gewerkschaft: Viele Lehrerstellen noch ausgeschrieben
GEW-Landesvorsitzender Nico Leschinski kritisierte, dass zahlreiche Geflüchtete noch in sogenannten Vorklassen an Schulen unterrichtet würden. Diese würden stark benachteiligt. "Sie erhalten nur ein eingeschränktes Unterrichtsangebot, ein Großteil ihrer Lehrkräfte hat nicht einmal eine Lehrbefähigung und ihr Übergang in den regulären, gemeinsamen Unterricht hängt nicht allein von ihren erworbenen Deutschkenntnissen ab, sondern auch von räumlichen und sächlichen Ressourcen der jeweiligen Schule", sagte er.
Der Arbeitsmarkt für Lehrkräfte sei weiterhin angespannt, hieß es weiter. In der vergangenen Woche waren Leschinski zufolge noch 377 Stellen ausgeschrieben. Zudem seien 65 Leitungspositionen zu besetzen. Am kommenden Montag startet das neue Schuljahr in Mecklenburg-Vorpommern.