Die städtischen Netzbetreiber Stromnetz Hamburg und Gasnetz Hamburg tun sich zusammen. Das neue Unternehmen Hamburger Energienetze GmbH kümmert sich künftig um mehr als 38.000 Kilometer Leitungen.
Die städtischen Unternehmen Stromnetz Hamburg und Gasnetz Hamburg fusionieren zum gemeinsamen Unternehmen Hamburger Energienetze GmbH. Von Montag an betreiben sie die kommunalen Strom-, Gas- und Wasserstoffnetze der Stadt, wie die Unternehmen mitteilten. Die Hamburger Energienetze werden den Angaben zufolge rund 2.300 Beschäftigte haben und an den Hauptstandorten Bramfeld und Tiefstack angesiedelt sein. Im Mittelpunkt des Geschäfts stünden der Aus- und Umbau der Infrastruktur für Strom und Gas sowie der Aufbau des Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netzes. Dabei entstehe im Hafen ein 60 Kilometer langes Wasserstoffleitungsnetz, das vor allem Industriekunden mit grüner Energie versorgen soll.
Über die Strom- und Gasleitungen der Hamburger Energienetze werden nach Unternehmensangaben rund 1,4 Millionen Haushalte, kleine und große Unternehmen versorgt. Das Gasleitungsnetz habe eine Länge von 7.800 Kilometern, das Stromverteilnetz umfasse rund 30.300 Kilometer. Geführt werde das neue Unternehmen von dem bisherigen Führungsduo von Gasnetz Hamburg, Michael Dammann und Gabriele Eggers, sowie von ihrem Pendant der Stromnetz Hamburg GmbH, Karin Pfäffle und Andreas Cerbe. Cerbe fungiere auch als Sprecher der neuen Geschäftsführung.
Die Investitionen bezifferte das Unternehmen beim Betrieb Stromnetz zuletzt auf 389 Millionen Euro, beim Gasnetz auf 31 Millionen Euro, die Gewinnabführung beider Unternehmen an die Stadt im vergangenen Jahr auf rund 124 Millionen Euro. Basis der Fusion ist ein Volksentscheid von 2013, bei dem sich die Hamburgerinnen und Hamburger mehrheitlich für die Rekommunalisierung der Energienetze ausgesprochen haben. Aus ihm entstand 2015 Stromnetz Hamburg und 2018 Gasnetz Hamburg, die nun gemeinsam als Hamburger Energienetze auftreten werden.
Ziel des neuen Unternehmens sei, die Energiewende voranzutreiben und die Klimaneutralität Hamburgs bis 2045 zu unterstützen. Daneben gelte es weiter, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten sowie kundennah aufzutreten und den Bürgerinnen und Bürgern einfache und zukunftsfähige Lösungen aus einer Hand anzubieten.