Die Kammern mahnen trotz positiver Gesamtzahlen bessere Bedingungen für Betriebsgründungen an. Der Anteil der Gründerinnen ist weiter gering.
In Rheinland-Pfalz gibt es wieder mehr Betriebsgründungen. Nach einem Rückgang im vergangenen Jahr sei die Zahl der Gewerbeanmeldungen um mehr als zehn Prozent auf insgesamt knapp 35.000 gestiegen, sagte Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz in Mainz. Das sei der höchste Wert im Land seit dem Jahr 2015.
Die Gründungszahlen seien zwar insgesamt nach oben gegangen. Die Zahl der wirtschaftlich relevanten Betriebsgründungen, die in der Regel mit viel Kapitaleinsatz einher geben, sei jedoch zurückgegangen, schränkte Rössel ein. Vor allem die Regulierungsdichte und die hohen Kosten hemmten den Unternehmergeist. Wichtig sei daher, die Finanzierungsbedingungen für Gründerinnen und Gründer zu verbessern sowie bürokratische Hürden abzubauen.
Die Zahl der Gewerbeabmeldungen stieg den Angaben zufolge im Jahr 2023 leicht. Da es aber nach wie vor mehr Gründungen als Betriebsaufgaben in Rheinland-Pfalz gibt, sei zum fünften Mal in Folge ein Zuwachs an Unternehmen verzeichnet worden.
Mehr Gründungen von Nicht-Bundesbürgern
Diese Entwicklung gebe es auch im Handwerk, berichtete Axel Bettendorf, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Rheinland-Pfalz. Insgesamt komme mittlerweile mehr als jede sechste Gründung im Land von Bürgern, die weder eine deutsche noch eine andere europäische Staatsbürgerschaft besitzen. Das sei eine Zunahme zum Vorjahr um zwölf Prozent.
Nach Angaben der Hauptgeschäftsführerin der IHK Rheinhessen, Karina Szwede, gibt es immer noch zu wenige Unternehmerinnen in Rheinland-Pfalz. Nur etwa ein Drittel der Gründungen im Land komme von Frauen. Allerdings nehme die Zahl der Haupterwerbsgründungen von Frauen leicht zu.