Nach der Pleite zum Auftakt will sich der FC St. Pauli steigern. Jetzt wartet Union Berlin bei Flutlicht. Trainer Blessin macht am Kicker vor, wie ein Punktgewinn in der Hauptstadt funktionieren kann.
Trainer Alexander Blessin vom FC St. Pauli benötigte am Tischkicker im Pressebereich des Millerntor-Stadions nach eigenen Angaben vier Versuche für den ersten Treffer. Kurz zuvor auf der Pressekonferenz hatte er die größte Lehre aus der bitteren Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim zum Saisonauftakt auf den Punkt gebracht: die Effizienz. Seine Ausbeute am Kicker dürfte er sich auch für das erste Auswärtsspiel seiner Mannschaft am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) bei Union Berlin wünschen.
"Da müssen wir an unsere Grenzen gehen mit Sicherheit. Und mit ein bisschen Quäntchen Glück vielleicht im Torabschluss dann auch etwas brauchbares Zählbares mitnehmen aus Berlin", sagte Blessin. Er forderte von seiner Mannschaft, "galliger und gieriger" zu sein. Der Coach rechnet mit einem hart umkämpften Spiel.
Zum Auftakt hatten die Hamburger daheim 0:2 gegen den 1. FC Heidenheim verloren. Dabei waren sie hinsichtlich der Chancen den Gästen voraus gewesen. Der 51-Jährige mahnte allerdings, nicht alles zu überdramatisieren. Nach dem ersten Spieltag tue er sich mit einer grundlegenden Einschätzung schwer.
Irvine: "Große Atmosphäre" in Berlin
Kapitän Jackson Irvine hat auch seine Lehren aus der bitteren Pleite gezogen. Der FC St. Pauli müsse "kaltschnäuziger" sein, sagte der australische Nationalspieler bei einer Medienrunde. "Intelligenter und weniger naiv" gab Irvine als Auftrag für den zweiten Spieltag aus.
In der vergangenen Woche war die Vertragsverlängerung des 31-Jährigen bekanntgegeben worden. Am Wochenende möchte er bei packender Flutlichtatmosphäre in Berlin einen Erfolg einheimsen. Irvine freut sich auf eine "große Atmosphäre" im Stadion an der Alten Försterei. 2400 Gästetickets haben Fans der Hamburger bekommen. Irvine stellte sich auf eine "hohe Intensität" ein. In der Hauptstadt könnte auch Abwehrspieler Manolis Saliakas wieder eine Rolle spielen. Laut Blessin ist er "sicherlich eine Option" - vielleicht auch erst einmal nur für 60 Minuten.
Der Hauptstadtclub, der in der vergangenen Saison Champions League gespielt und knapp den Abstieg abgewendet hatte, startete unter dem neuen Trainer Bo Svensson mit einem 1:1 in Mainz in die neue Spielzeit.
Blessin: "Mit allen Neuzugängen sehr zufrieden"
Der Kiez-Club trifft zudem auf einen Ex-Spieler des ewigen Rivalen Hamburger SV. Laszlo Benes, Neuzugang der Berliner, spielte in der vergangenen Saison noch im Derby gegen den FC St. Pauli. "Für mich ist das ein bisschen ein anderes Spiel. Da besteht immer noch eine große Rivalität", sagte der 26 Jahre alte Slowake vor der Partie.
Beim FC St. Pauli sind keine großen Einkäufe vor dem Ende der Transferphase noch zu erwarten. "Es ist jetzt nicht so, dass wir unbedingt dazu gezwungen sind, irgendetwas noch zu unternehmen", sagte Blessin. Der Kiez-Club wolle sich dennoch bis zum Ende der Transferphase am Freitagabend "in Ruhe" umschauen. Fall sich noch etwas ergebe, dann gelte es "natürlich da zu sein und bereit zu sein, vielleicht noch etwas zu tun auf dem Transfermarkt". Zugleich betonte er: "Ich bin mit allen Neuzugängen sehr zufrieden."