US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat ihre Nominierung als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten offiziell angenommen. "Im Interesse der Menschen, im Interesse aller Amerikaner, ungeachtet ihrer Partei, Rasse, ihres Geschlechts oder der Sprache, die ihre Großmutter spricht (...) nehme ich Eure Nominierung an", sagte die 59-Jährige am Donnerstagabend (Ortszeit) in ihrer Rede beim Parteitag in Chicago.
Harris versprach, im Falle ihrer Wahl im November die "Präsidentin aller Amerikaner" zu sein und das Land zu einen. Sie wolle "Bitterkeint, Zynismus und die spaltenden Auseinandersetzungen der Vergangenheit" überwinden und einen "neuen Weg voran" einschlagen.
Harris ist erst spät ins Rennen um das Weiße Haus eingestiegen. Erst im Juli hatte US-Präsident Joe Biden nach wochenlanger heftiger Debatte über seine geistige Fitness für das Amt auf seine Kandidatur verzichtet und für Harris als seine Nachrückerin plädiert. Sie wurde von den US-Demokraten dann Anfang August in einem elektronischen Votum als Präsidentschaftskandidatin nominiert, am Dienstag wurde das Votum in einer zeremoniellen Abstimmung des Parteitags bestätigt.
Harris' Kandidatur hat großen Enthusiasmus in der Partei entfacht. In den Umfragen liegt sie US-weit leicht vor ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump, allerdings wird die Wahl am 5. November nicht durch die landesweiten Stimmenanteile entschieden, sondern durch die Ergebnisse in den einzelnen Bundesstaaten. Die Tochter einer Inderin und eines Jamaikaners wäre die erste Frau, Afroamerikanerin und der erste Mensch mit asiatischen Wurzeln im US-Präsidentenamt.