Als erstes Unternehmen will die Rocket Factory Augsburg vom Weltraumbahnhof Saxavord aus eine Rakete ins All schicken. Doch jetzt gab es einen herben Rückschlag.
Teile einer Rakete des deutschen Raumfahrtunternehmens Rocket Factory Augsburg (RFA) sind bei einem Test auf einer schottischen Insel explodiert und in einem Feuerball aufgegangen. Bei der Zündung der ersten Stufe auf dem neuen Weltraumbahnhof Saxavord sei es zu einer Anomalie gekommen, teilte RFA mit. Es sei niemand verletzt worden. "Die Startrampe wurde gerettet und ist gesichert, die Lage ist unter Kontrolle und jede unmittelbare Gefahr ist gebannt."
Der Spaceport erklärte, alle Sicherheitsprotokolle seien vollständig eingehalten und der Standort sei vor dem Test geräumt worden, sodass niemand gefährdet gewesen sei. "Dies war ein Test, und Testkampagnen sind darauf ausgelegt, Probleme vor der nächsten Phase zu identifizieren", zitierte die BBC einen Sprecher der Anlage.
RFA will als erstes Unternehmen eine Rakete von Unst, der nördlichsten britischen Insel, ins All schicken. Der geplante Test der neun Triebwerke war Teil einer Reihe, die vor dem ersten Start durchgeführt werden sollte. Vor wenigen Monaten war ein erster, kurzer Test erfolgreich verlaufen.STERN PAID Weltraumschrott16.39
Die Vorbereitungen könnten sich nun verzögern. "Wir werden uns Zeit nehmen, die Situation zu analysieren und zu beurteilen", teilte RFA mit. Man arbeite eng mit dem Betreiber und den Behörden zusammen. Ziel sei es, die Tests so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Man setze auf reale Tests, hieß es weiter. "Das ist Teil unserer Philosophie, und wir waren uns der höheren Risiken bewusst, die mit diesem Ansatz verbunden sind."
Ein Sprecher von Saxavord bestätigte, in Zusammenarbeit mit der Rocket Factory Augsburg werde nun nach den Ursachen des Fehlschlags geforscht, um daraus zu lernen und das Unternehmen "in der nächsten Phase seiner Vorbereitungen zu unterstützen".otrag-kayser-Musk-Strecke 19.00
Saxavord ist eines von mehreren Raumfahrtzentren, die im Zuge der zunehmenden Popularität von kleinen Raketen und der Kommerzialisierung der Raumfahrt weltweit entstehen. Erst im Dezember 2023 hatte Saxavord von den britischen Luftfahrtbehörden die Genehmigung erhalten, in diesem Jahr mit Raketenstarts zu beginnen.