Vor knapp einem Jahr findet die Polizei in einem Haus in Görlitz einen brutal zugerichteten Toten. Wochen später ist ein Verdächtiger gefasst - seinem Prozess hat sich der Feuerwehrmann entzogen.
Wenige Stunden vor Prozessbeginn wegen Mordes am Landgericht Görlitz ist der Angeklagte tot in seiner Gefängniszelle gefunden worden. Der Feuerwehrmann aus Schleife "hat sich letzte Nacht in der JVA das Leben genommen", teilte ein Gerichtssprecher mit. Der 29-Jährige wurde beim Aufschluss um 6.16 Uhr entdeckt, tot und "mit massiven Verletzungen", berichtete ein Oberstaatsanwalt. Nach ersten Erkenntnissen werde von Suizid ausgegangen.
Polizei: Es gab keine Anhaltspunkte
Die Polizei leitete ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren ein. Eine Obduktion wurde angeordnet, erste Ergebnisse sollen Anfang nächster Woche vorliegen. Der Angeklagte hatte nach Angaben eines Sprechers am Vorabend noch ein Gespräch mit einer Psychologin. "Es verlief unauffällig. Sie hatte keine Anhaltspunkte, dass sich der Mann etwas antun wollte", sagte er.
Der 29-Jährige stand im Verdacht, für den gewaltsamen Tod eines Rentners im September 2023 in Görlitz verantwortlich zu sein. Dem Angehörigen der Berufsfeuerwehr wurde vorgeworfen, den 79-Jährigen im Streit um den Verkauf von dessen Wohnhaus brutal getötet und danach versucht zu haben, das Gebäude in Brand zu stecken, um Spuren zu verwischen. Er war seit November 2023 in Untersuchungshaft.