Kamala Harris ist nicht nur die vermutlich nächste Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, sondern auch eine sehr gute Köchin. Ihre Kochkünste könnten ihr im sogar Wahlkampf nützlich sein.
Essen kann durchaus ein Bestandteil der Politik sein. Die Wahl des Essens gibt einen kleinen Einblick in die Persönlichkeit der Kandidaten und hat das Potenzial, eine Verbindung zu den Wählern herzustellen. Doch die kulinarischen Präferenzen können auch Fallstricke bereit halten. Wenn einem politischen Kandidaten bei einem Essen eine Verfehlung passiert, kann das schnell elitär oder sogar dumm wirken.
Hillary Clinton beispielsweise ist an der Herausforderung gescheitert, Kochen und Politik klug zu verbinden: 1992 musste die Politikerin viel Gegenwind einstecken, als sie ihre berufliche Karriere verteidigte, indem sie sagte: "Ich hätte zu Hause bleiben und Kekse backen und Tee trinken können, aber was ich beschlossen habe zu tun, war, meinen Beruf auszuüben." Dies führte zu einem regelrechten Shitstorm von Frauen, die sich dafür entschieden hatten, zu Hause zu bleiben. Lachforscher, US-Wahl 16.39
Kamala Harris dürfte ein solcher Fauxpas eher nicht passieren. Denn sie verfügt über echte Kochkünste und hat diese seit Jahren zu einem Teil ihrer öffentlichen Persönlichkeit gemacht. Sie kann gekonnt ein Ei mit einer Hand aufschlagen, liest Kochbücher zur Entspannung und hat bereits angekündigt, dass sie eines Tages eines schreiben möchte.
Ihre Leidenschaft fürs Kochen hat sie außerdem 2019 in der YouTube-Serie "Cooking With Kamala" unter Beweis gestellt. In der Serie bereitet sie unter anderem mit der Schauspielerin Mindy Kaling ein Masala Dosa zu. Das Video hat mittlerweile sechs Millionen Aufrufe. Die beiden tauschen sich über ihre Erfahrungen mit dem Aufwachsen in südindischen Familien aus, und Harris, 59 Jahre alt, spricht mit einer Art Ehrfurcht über die Sonntagsessen mit der Familie. Harris wirkt dabei zu keiner Zeit steif oder fehlplatziert, im Gegenteil, sie ist locker und einfach nur herzlich. Video Kamala
Essen war schon immer ein Teil von Harris' politischer Agenda, bereits während ihrer Zeit im Senat. Die "New York Times" berichtet, dass Harris 2020 beispielsweise den "Closing the Meal Gap Act" vorlegte, um das Programm zur Ernährungshilfe für einkommensschwache Familien zu erweitern. Corona bedingt nutzte Harris Instagram Live, um beispielsweise Ratschläge vom amerikanischen Spanier José Andrés zum Zubereiten von Eiern zu erhalten, während sie über die Auswirkungen des Lockdowns auf Restaurants diskutierte.
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Dennoch: Sollte Harris es ins Weiße Haus schaffen, wird es wahrscheinlich wenig Zeit zum Kochen geben, sagte Sam Kass, ehemaliger Chefkoch im Weißen Haus unter Obama in einem Interview mit der "New York Times". Aber das bedeutet nicht, dass sie keine Zeit finden wird. "Wenn die Präsidentin am Sonntagabend kochen möchte, kann man darauf wetten, dass die Präsidentin am Sonntagabend kochen wird", sagte er. Allerdings fügte er hinzu, dass es viele talentierte Köche gibt, die für sie Vorbereitungen übernehmen könnten, und sie müsse sich nicht um den Abwasch kümmern.
Quellen: "New York Times", "Los Angeles Times", "Eater", "Esquire", "Youtube"
