Der Chef des Hamas-Politbüros, Ismail Hanija, ist nach Angaben der islamistischen Palästinenserorganisation und der iranischen Revolutionsgarden in Teheran getötet worden. Er sei bei einem israelischen Angriff "auf sein Hauptquartier in Teheran" getötet worden, erklärte die Hamas am Mittwoch. Hanija habe zuvor an der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian teilgenommen.
Auch die iranischen Revolutionsgarden gaben den Tod von Hanija bekannt und erklärten, Hanijas Residenz in der iranischen Hauptstadt Teheran sei getroffen worden. Dabei seien Hanija und einer seiner Leibwächter getötet worden, hieß es auf der Webseite der Revolutionsgarden, Sepah News. Die Ursache sei unklar und werde untersucht.
Hanija war am Dienstag in Teheran angekommen und hatte sich mit Peseschkian und dem geistlichen Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, getroffen.
Die israelische Armee lehnte einen Kommentar zu ausländischen Medienberichten ab.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat erklärt, die Hamas vernichten und alle Geiseln, die während des Angriffs vom 7. Oktober verschleppt wurden, zurückholen zu wollen. Durch den Angriff der Hamas auf den Süden Israels wurden israelischen Angaben zufolge 1197 Menschen getötet. Zudem wurden 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 111 Geiseln werden immer noch dort festgehalten, 39 von ihnen sind offiziellen Angaben zufolge tot.
Der Angriff auf Israel löste den Krieg im Gazastreifen aus, bei dem nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums bislang mehr als 39.400 Menschen getötet wurden.
Hanija wurde 2017 der Nachfolger von Chaled Meschaal als Chef des Hamas-Politbüros. Er lebte im Exil und hielt sich in der Türkei und in Katar auf.