Normale Funktionskleidung wird für gewöhnlich aus Kunstfasern hergestellt und mit Chemikalien versetzt, damit sie winddicht oder auch wasserabweisend wird. Für Aktivitäten im Freien ist sie dadurch besonders praktisch – mit nachhaltiger Sportmode hat das jedoch (meistens) nichts zu tun.
Atmungsaktive Kleidung ist für viele Sportler ein Must-have, da sie den Schweiß vom Körper weg transportiert und ihn im Idealfall trotzdem warmhält. An kalten oder regnerischen Tagen schützt sie ihren Träger somit vor dem Auskühlen. Was viele jedoch nicht wissen: Je mehr Funktionen Sportmode besitzt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie mit Chemikalien versetzt und nicht umweltschonend produziert wurde. Doch was genau macht nachhaltige Kleidung eigentlich aus? Und woran erkennen Laien, ob Sportkleidung fair produziert wurde?
Das Wichtigste zuerst: Beim Thema Nachhaltigkeit geht es nicht darum, aus welchen Materialien die Sportmode produziert wurde – sondern unter welchen Umständen. Sprich, wurde die Kleidung umweltschonend und fair hergestellt? Dabei spielen, neben der Produktionsweise, drei Faktoren eine wichtige Rolle:
Um gewöhnliche Funktionskleidung widerstandsfähiger gegen Wind und Wetter zu machen, wird sie in der Regel mit Chemikalien bearbeitet: Je nach Hersteller kommen dabei teilweise gesundheitsschädliche Substanzen (Farbe oder Bleichmittel) zum Einsatz, die zu Hautreizungen führen können. Nachhaltige Sportmode hingegen wird umweltschonend produziert, unabhängig davon, ob sie aus künstlichen oder natürlichen Fasern (wie Seide oder Bio-Baumwolle) besteht. Merinowolle ist zum Beispiel ein beliebtes Material für Sportkleidung, das den Körper wärmt, wenn es kalt ist – und ihn kühlt, wenn es warm ist. Und zwar komplett ohne chemische Zusätze.
Es gibt verschiedene Öko-Siegel, die sich wie folgt voneinander unterscheiden:
Siegel | Hintergrund |
Global Organic Textile Standard |
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Fair Wear Foundation |
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Bluesign Product |
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Oeko-Tex Standard 100 |
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Oeko-Tex Made in Green |
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Wenn Sie sich für Sportkleidung interessieren, die nachhaltig produziert wurde, sind diese sechs Marken empfehlenswert:
1. Vaude
"Green Shape" lautet das Label für nachhaltige Sportmode der Marke Vaude, die ihren Sitz in Tettnang am Bodensee hat: Es steht für nachhaltige Materialien, eine ressourcenschonende Herstellung und faire Produktion. Darüber hinaus besitzt 80 Prozent der Sport- und Outdoor-Bekleidung des Herstellers ein Bluesign-Zertifikat. Besonders spannend ist , dass viele Produkte aus recycelten PET-Flaschen, Altkleidern oder alten Fischernetzen bestehen.
2. Löffler
Fahrrad, Laufen, Outdoor und Wintersport: Auch die Firma Löffler aus Österreich ist ein bekannter Hersteller funktioneller Sportbekleidung. In puncto Nachhaltigkeit heißt es von Seiten des Unternehmens, dass ein Großteil der Textilien aus der eigenen Strickerei stammen würde. Darüber hinaus sollen alle Garne, Stoffe, Reißverschlüsse und Stoffveredelungen, die zugekauft wurden, mit dem Siegel "Oeko-Tex Standard 100" ausgezeichnet – und somit schadstoffarm – sein.
3. Patagonia
Nachhaltige Sport- und Outdoor-Bekleidung gibt es auch von Patagonia. Der Hersteller setzt ebenfalls auf nachhaltige Materialien (zum Beispiel Hanf, Bio-Baumwolle, recyceltes Polyester oder Nylon) und eine chemiefreie Verarbeitung von Tops und T-Shirts, Longsleeves und Funktionswäsche oder auch Leggings. Darüber hinaus sind viele Produkte Bluesign-zertifiziert – und die Marke unterstützt diverse Umweltorganisationen.
4. Mammut
Dieser Hersteller wurde bereits 2013 mit dem "Best Practice Award" der Fair Wear Foundation ausgezeichnet, die sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Kleidungs- und Textilindustrie einsetzt. Die hochpreisige Marke Mammut stellt in erster Linie Produkte für den Berg, Kletter-, Outdoor- und Schneesport her. Das Sortiment umfasst mittlerweile mehr als 35.000 Artikel – darunter findet sich natürlich auch nachhaltige Sportkleidung zum Wandern und Trekking. Tipps zum richtigen Wanderoutfit finden Sie hier.
5. Mandala
Im Gegensatz zu den ersten drei Labels konzentriert sich das bayerische Unternehmen Mandala auf nachhaltige Yogakleidung (wie Leggings und Sport-BHs), die – laut eigenen Angaben – unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wird. Sie besteht aus Bio-Baumwolle, Tencel, Modal, Bio-Polyamid und Polyester, das recycelt wurde. Die eigenen Textil-Manufakturen befinden sich in der Türkei sowie in Shanghai.
6. Trigema
Last but not least in dieser Liste: das schwäbische Label Trigema, dessen nachhaltige Sportmode und Freizeitkleidung für Frauen, Männer und Kinder in Deutschland produziert wird und ebenfalls das Siegel "Oeko-Tex Standard 100" trägt. Ein Großteil der Kollektion wird aus Kunstfasern hergestellt – bis auf die Trigema Change-Linie: Hier wird nach Trigema-Angaben Bio-Baumwolle verwendet.
Quellen: Sportscheck, Utopia
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