In Venezuela hat am Sonntag die Präsidentschaftswahl begonnen. Rund 21 Millionen Wahlberechtigte waren bei dem Urnengang in dem südamerikanischen Land ab 6.00 Uhr (Ortszeit, 12.00 Uhr MESZ) aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahllokale schließen um 18.00 Uhr, erste Ergebnisse wurden in der Nacht zum Montag erwartet. Die Umfragen sagen einen Sieg des 74-jährigen Oppositionspolitikers Edmundo González Urrutia vor Amtsinhaber Nicolás Maduro voraus.
Der seit 2013 amtierende Staatschef Maduro bewirbt sich um eine dritte, sechsjährige Amtszeit. Der 61-jährige bekennende Marxist ist wegen der Wirtschaftskrise im Land bei vielen Wählern unbeliebt. Regierungsgegner und Experten fürchten allerdings, dass Maduro einen Wahlsieg seines Herausforderers nicht anerkennen würde.
Gemäß den meisten Umfragen kann Maduro nur mit etwas mehr als 30 Prozent der Stimmen rechnen, während dem früheren Diplomaten González Urrutia zwischen 50 und 70 Prozent der Stimmen zugetraut werden. Andere Bewerber um das Präsidentenamt gelten als chancenlos.
Maduros Wahl im Jahr 2018 war von den meisten westlichen Ländern nicht anerkannt worden, in der Folge wurden Sanktionen gegen Venezuela verhängt. Dem Präsidenten wird vorgeworfen, die Opposition im Land zu unterdrücken. So wurde der Oppositionspolitikerin María Corina Machado wegen angeblicher Korruption eine Präsidentschaftskandidatur untersagt.
Viele machen den Staatschef überdies für die Wirtschaftskrise und Hyperinflation im ölreichen Venezuela verantwortlich, die Millionen Venezolaner zwangen, ihre Heimat zu verlassen.