Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat im US-Bundesstaat Tennessee um Wählerstimmen aus der Kryptobranche geworben. Bitcoin stehe "für Freiheit, Souveränität und Unabhängigkeit von staatlichem Zwang und Kontrolle", sagte Trump am Samstag (Ortszeit) auf einer Kryptowährungs-Konferenz in Nashville. Sollte er ins Weiße Haus einziehen, werde er ein "Pro-Bitcoin-Präsident" sein und es der US-Regierung nicht erlauben, ihre Bitcoin-Bestände zu veräußern. Diese würden den "Kern des strategischen nationalen Bitcoin-Bestandes" bilden.
"Wenn wir die Krypto- und Bitcoin-Technologie nicht annehmen, wird China dies tun", führte Trump aus. Wenn Krypto die Zukunft bestimmen solle, dann wolle er, "dass es in den USA abgebaut, geprägt und hergestellt wird". Hinsichtlich des Strompreises als Schlüsselfaktor für den Standort von Firmen für das sogenannte Mining von Kryptowährungen versprach Trump zudem, die US-Energie durch die Steigerung der Produktion fossiler Brennstoffe und durch Kernenergie zur billigsten "aller Nation auf der Erde" zu machen.
Der Ex-Präsident hatte sich früher ausgesprochen skeptisch über Kryptowährungen geäußert. "Ich bin kein Fan von Bitcoin und anderen Währungen, die kein Geld sind", erklärte er noch 2019. Nun verglich er sie hingegen mit dem Wachstum der "Stahlindustrie vor 100 Jahren".
In diesem Zusammenhang prangerte der 78-jährige republikanische Präsidentschaftskandidat auch die US-Regeln für Krypto-Anlagen durch die Regierung von Präsident Joe Biden an. "Die Unterdrückung von Krypto und Bitcoin durch die Biden-Harris-Regierung ist falsch und sehr schlecht für unser Land", sagte Trump unter den Jubelrufen der Konferenzteilnehmer.
Vor diesem Hintergrund kündigte Trump an, im Falle seines Wahlsieges den Chef der US-Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, zu entlassen, der Kryptowährungen skeptisch gegenübersteht. Die Krypto-Szene wirft der SEC zu viel Vorsicht und und Langsamkeit bei der Regelumsetzung vor. Entsprechend begeistert reagierten die Konferenzteilnehmer nun auf Trumps Ankündigung, was ihn zu dem Scherz veranlasste: "Ich wusste nicht, dass er so unbeliebt ist."
"Wir müssen kämpfen und wir müssen gewinnen", beschwor Trump das Publikum mit Blick auf die Abstimmung im November. "Ich verspreche der Bitcoin-Community, dass der Anti-Krypto-Kreuzzug von Joe Biden und Kamala Harris an dem Tag, an dem ich den Amtseid ablege, vorbei sein wird. Er wird enden, er wird erledigt sein."
Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 5. November statt. Als Kandidat der Republikaner war Mitte Juli Ex-Präsident Trump nominiert worden. Die Demokratische Partei hat ihren Kandidaten noch nicht gekürt. Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um das Weiße Haus gilt US-Vizepräsidentin Kamala Harris als Favoritin für die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei.