Bei Männern ist Brustbehaarung keine Besonderheit. Wenn aber auf einer Frauenbrust dunkle Härchen sprießen, ist die Überraschung groß. Ist der Wuchs normal?
Der "Magnum"-Pelz von Tom Selleck ist weltberühmt. Und David Hasselhoff trug seinen einst stolz bei "Baywatch" am Strand von Malibu spazieren. Der krause Wildwuchs auf der Brust, er ist zwar etwas aus der Mode gekommen, doch für viele steht er noch immer für Männlichkeit pur. Mit einer Frauenbrust hingegen werden Brusthaare eher nicht in Verbindung gebracht – umso irritierender, wenn sie dort dennoch sprießen. Woher kommen die Härchen?
Körperbehaarung ist ganz normal, auch an Stellen, die auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen – wie eben der weiblichen Brust. Manche Frauen bekommen nie Brusthaare, andere entwickeln diese in der Teenagerzeit, während der Schwangerschaft oder erst in den Wechseljahren. Denn meistens beginnen die dunklen Haare im Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen zu sprießen. Schätzungsweise fast jede dritte Frau hat haarige Nippel. Wie stark die Behaarung ist, ist von genetischen und hormonellen Faktoren abhängig.STERN PAID Gesund Leben 02_22 Botox als Medizin18.40
In den meisten Fällen handelt es sich um wenige weiche, dunkle Härchen. Dieser Flaum ist kein Grund zur Sorge. Und auch ein starker Haarwuchs muss noch kein krankhafter Haarwuchs sein. Vieles Faktoren beeinflussen das Haarwachstum. Allerdings gibt es auch Fälle übermäßigem Haarwuchses, in denen ein medizinisches Problem vorliegt. Bei einem plötzlich auftretendem starken Wuchs sollte ein Arzt kontaktiert werden. Er kann auf ein hormonelles Ungleichgewicht und beispielsweise auf einen Anstieg von Androgenen, sogenannten männlichen Hormonen, hindeuten.
Gleicht die Körperbehaarung der eines Mannes, Haare wachsen an Stellen wie Rücken, Brust, Kinn oder Oberlippe, nennt man dies Hirsutismus. Etwa fünf bis zehn Prozent aller Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter sind von Hirsutismus betroffen. Die häufigste Ursache hierfür ist das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) – eine Hormonstörung der Eierstöcke. Beisymptome können unter anderem eine unregelmäßige Menstruation und Akne sein. Die starke Hormon-Produktion kann aber beispielsweise auch durch Übergewicht oder als Nebenwirkung eines Medikaments wie die Pille verursacht werden.
Ein milder Hirsutismus muss in den meisten Fällen nicht medizinisch behandelt werden. Wen die Härchen aus ästhetischen Gründen stören, der kann diese aber beispielsweise problemlos mit einer Pinzette auszupfen. Vom Griff zum Rasierer oder von Waxing raten Experten ab. "Im schlimmsten Fall wird dadurch der Haarwuchs sogar noch gefördert", so Christian Albring, Facharzt für Frauenheilkunde, zu RTL. Zudem könne man sich beim Rasieren schneiden, dadurch eine Infektion riskieren.
Mehr lesen:
- Warum wachsen vielen Frauen mit dem Alter Haare am Kinn?
- Warum der Kaffee uns auf die Toilette treibt
- Was steckt hinter dem nervigen Zucken am Auge?
Quelle: gesund.bund, DGE, RTL,