Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat bei seinem Besuch im Weißen Haus US-Präsident Joe Biden seine Dankbarkeit für dessen Unterstützung seines Landes ausgesprochen. "Ich möchte Ihnen für 50 Jahre Arbeit im öffentlichen Dienst und 50 Jahre Unterstützung für den Staat Israel danken", sagte Netanjahu am Donnerstag bei einem Treffen der beiden in Bidens Amtssitz in Washington.
Netanjahu und Biden gaben einander die Hand, der israelische Regierungschef sagte dem US-Präsidenten zudem, er freue sich "darauf, heute mit Ihnen zu diskutieren und in den kommenden Monaten mit Ihnen zusammenzuarbeiten". Biden hatte in einer Fernsehansprache wenige Tage nach seinem aufsehenerregenden Verzicht auf eine erneute Präsidentschaftskandidatur gesagt, er werde sich in den verbleibenden Monaten seiner Amtszeit vorrangig um Anliegen wie die Beendigung des Gaza-Kriegs bemühen.
Die USA haben ihren engen Verbündeten Israel seit dem beispiellosen Angriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf das Land am 7. Oktober militärisch und diplomatisch unterstützt. Über das militärische Vorgehen Israels hat es allerdings immer wieder teils erhebliche Differenzen bis hin zu Irritationen zwischen beiden Regierungen gegeben.
Netanjahu hatte am Mittwoch eine Rede vor dem US-Kongress in Washington gehalten, die von Protesten in der US-Hauptstadt begleitet worden war. Vor der Union Station, dem Hauptbahnhof der Stadt, beschmierte eine Gruppe Demonstranten mehrere Denkmäler und verbrannte unter anderem Flaggen der USA.
Die demokratische Vizepräsidentin und voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris bezeichnete das Verbrennen der US-Flagge als "verachtenswert". Die Flagge sei "das Symbol unserer höchsten Ideale" und dürfe "niemals auf diese Weise geschändet werden", erklärte Harris. Bei den Demonstrationen gegen Netanjahu sei es zu "verachtenswerten Taten unpatriotischer Demonstranten und gefährlichen, hasserfüllten Parolen" gekommen, fuhr sie fort.