In einem Einfamilienhaus in Unterfranken eskaliert ein Streit. Ein Jugendlicher greift den Ermittlern zufolge zu einem Messer und verletzt drei Menschen. Nun ist die Anklage gegen ihn formuliert.
Gut sechs Monate nach der brutalen Messerattacke eines damals 16-Jährigen auf Familienmitglieder und einen Bekannten in Unterfranken hat die Staatsanwaltschaft den Jugendlichen angeklagt. Dem mittlerweile 17-Jährigen werde versuchter Totschlag in zwei Fällen sowie gefährliche Körperverletzung in drei Fällen vorgeworfen, teilte die Behörde mit. Nun muss die Jugendkammer des Landgerichts Würzburg über eine Zulassung der Anklage entscheiden. Da der Angeklagte ein Jugendlicher ist, wird das Verfahren laut Gesetz ohne Öffentlichkeit stattfinden.
Ob der Jugendliche zur Tatzeit schuldfähig war, sollte ein Gutachter untersuchen - das Gutachten liege aber bislang nicht vor. Weil es nach seiner Festnahme Hinweise auf psychische Probleme bei dem Verdächtigen gab, war er in einer psychiatrischen Klinik untergebracht worden.
Die Tat hatte sich Ende Januar in einem Einfamilienhaus in Marktbreit (Landkreis Kitzingen) ereignet. Zum möglichen Motiv des Verdächtigen ist öffentlich nichts bekannt. Vor dem Angriff soll es einen Streit gegeben haben. Der junge Mann soll mit einem Küchenmesser zwei Männer - damals 56 und 67 Jahre alt - durch Stiche schwer und eine damals 53-jährige Frau leicht verletzt haben.