Die Gewerkschaft NGG sieht die Tarifverhandlung in der bayerischen Milchwirtschaft als gescheitert. Nun soll es ein Schlichter richten.
Die Gewerkschaft NGG sieht die Tarifverhandlungen in der bayerischen Milchwirtschaft als gescheitert und hat einen Schlichter angerufen. Man habe sich in der Nacht zum Dienstag ohne Ergebnis getrennt, sagte der Landeschef der Gewerkschaft, Mustafa Öz. "Damit sind die Tarifverhandlungen für die rund 19.000 Beschäftigten der bayerischen Milchwirtschaft geplatzt."
Die Schuld am Scheitern gab Öz den Arbeitgebern. Diese hätten sich in den 15 Stunden dauernden Gesprächen "nur in Zeitlupe bewegt", sagte er. Matthias Oettel, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, kritisierte dagegen exorbitante" Forderungen der NGG, die die Industrie nach einem bereits hohen Abschluss im Vorjahr überfordert hätten.
"Der nächste Schritt ist jetzt die Schlichtung", sagte Öz. Die NGG habe bereits den Präsidenten des Landesarbeitsgerichts München, Harald Wanhöfer, als Schlichter angerufen. Warnstreiks werde es bis zur Schlichtung nicht geben, betonte er. Sollte allerdings auch die Schlichtung scheitern, werde es "in ganz Bayern zu einem massiven Streik in den Molkereien und Käsereien kommen. Und das bedeutet dann auch spürbare Produktionsausfälle und damit leerere Regale in den Supermärkten." Öz erwartet, dass die Schlichtungsgespräche Anfang August stattfinden werden.