Mehr als 170.000 Fluggäste für 2024 hatte die neue Erfurter Flughafenchefin bei ihrem Amtsantritt prognostiziert. Nun nennt sie eine niedrigere Zahl. Das hat einen Grund.
Angesichts der Pleite des Reisekonzerns FTI senkt der Flughafen Erfurt-Weimar seine Erwartungen für 2024. Sie rechne mit ungefähr 160.000 Passagieren, sagte Flughafenchefin Susanne Hermann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir hatten noch mehr vor, die FTI-Pleite hat aber auch Auswirkungen auf uns." Bei ihrem Amtsantritt im April war sie noch von über 170.000 Passagieren ausgegangen.
FTI, bisher drittgrößter deutscher Veranstalter nach Tui und DER Touristik, hatte Anfang Juni Insolvenz angemeldet und kurz danach alle bereits gebuchten Reisen storniert. Betroffen sind laut Konzernangaben bundesweit etwa 250.000 Pauschalreisen.
Chefin will mehr Nachtflüge
Hermann sprach dennoch von einem Trend nach oben. Im Jahr 2023 waren noch 140.000 Passagiere gezählt worden. Sie wolle den Nachtflug-Betrieb über Erfurt ausdehnen. "Es geht um maximal fünf Starts und Landungen, derzeit sind wir bei höchstens zwei."
Außerdem wolle die den Flughafen als Wartungsstandort etablieren. "Das schafft ein zweites Standbein, sodass der Flughafen nicht nur von der reinen Passagierentwicklung im Luftverkehr abhängig ist."