Zuletzt stand die Bremer Schuldenuhr still, da erst der Haushalt für 2024 beschlossen werden musste. Seit Montag läuft sie wieder. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist in Bremen so hoch wie sonst nirgends.
Pro Sekunde 38,51 Euro: Seit Montag läuft die Bremer Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler wieder. Bis Ende des Jahres werde der Schuldenberg des Bundeslandes um rund 1,2 Milliarden Euro auf 23,9 Milliarden Euro anwachsen, sagte Carl Kau, Vorstand beim Bund der Steuerzahler Niedersachsen Bremen. Die Ende 2024 erreichte Pro-Kopf-Verschuldung sei mit 34.557 Euro rechnerisch die mit Abstand höchste aller Bundesländer.
Zuletzt hatte die 2006 in Betrieb genommene Schuldenuhr stillgestanden, da die Etatplanungen der Landesregierung für 2024 abgewartet werden mussten. "Derzeit nimmt Bremen jeden Tag über 3,3 Mio. Euro neue Schulden auf", sagte Kau. Seit 2020 mache der Senat durchgehend Notsituationen geltend, um trotz Schuldenbremse neue Kredite zu rechtfertigen. Bremens Finanzsenator Björn Fecker (Grüne) sagte, die Verschuldung sei kein Selbstzweck. "In Krisenzeiten ist der Staat besonders gefordert." Unternehmen müssten gestärkt und der Standort Bremen zukunftsfähig gemacht werden.