Während der Pandemie war der Bedarf an Corona-Testzentren zeitweise groß. Der Betreiber zweier solcher Einrichtungen soll dies für einen umfassenden Betrug ausgenutzt haben.
Ein ehemaliger Betreiber zweier Corona-Testzentren in Schweinfurt in Unterfranken ist wegen Betrugsverdacht in Untersuchungshaft gekommen. Ein Ermittlungsrichter habe nach der Festnahme des Mannes am vergangenen Freitag Haftbefehl gegen den mittlerweile wohnsitzlosen Mann erlassen, teilte ein Sprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen mit. Die Behörde ist bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg angesiedelt.
Der Beschuldigte soll zwischen Mitte Februar 2022 und Anfang Januar 2023 zwei Corona-Teststellen betrieben und deutlich mehr Tests bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) abgerechnet haben, als er tatsächlich durchgeführt hat. In dem Zeitraum soll der Mann Leistungen im Wert von rund 230.000 Euro abgerechnet und bis Oktober 2022 rund 100.000 Euro erhalten haben.
Allein im Oktober 2022 soll der KVB so ein Schaden von rund 32.000 Euro entstanden sein. Für weitere Monate lässt sich der Schaden den Angaben zufolge bislang nicht beziffern. Der Vorwurf lautet auf Betrug und versuchten Betrug in einer noch nicht abschließend bestimmbaren Anzahl von Fällen.
Bei einer Durchsuchung stellten Ermittler demnach Unterlagen und Speichermedien sicher, die nun gesichtet und ausgewertet werden. Der Haftbefehl wurde aufgrund von Fluchtgefahr erlassen. Ins Rollen gekommen waren die Ermittlungen nach einer Abrechnungsprüfung der Regierung von Unterfranken.