Eine elektronische Parkscheibe ist ein praktisches Gadget im Auto, weil es Knöllchen verhindert. Aber Achtung: Nicht auf jedem Parkplatz ist sie auch erlaubt!
Nichts ist ärgerlicher als ein Knöllchen zu bekommen, weil vergessen wurde, die Parkscheibe sichtbar auf dem Armaturenbrett zu drapieren. Eine elektronische Parkscheibe schützt vergessliche Autofahrer:innen vor den ungeliebten Zettelchen emsiger Ordnungshüter. Das allerdings nicht immer, denn die elektrische Parkscheibe muss bestimmte Standards erfüllen, damit sie in Deutschland benutzt werden darf. Und selbst das bedeutet nicht, dass sie auf jedem Parkplatz akzeptiert wird. Welche Eigenschaften die digitale Parkscheibe zu erfüllen hat und wann und wo sie diese benutzen dürfen, klären wir der Reihe nach.
Ob eine elektronische Parkscheibe zulässig ist oder nicht, hängt in Deutschland vom Parkplatz ab. Auf öffentlichen Parkplätzen ist sie immer erlaubt, wenn die Parkscheibe eine sogenannte Typgenehmigung vom Kraftfahrtbundesamt erhalten hat und die erhält sie nur, wenn sie gewisse Standards erfüllt. Logisch: Ein Weiterlaufen der Uhr nach Abstellen des Autos ist natürlich unzulässig. Deshalb befinden sich in den meisten elektronischen Parkuhren auch Bewegungssensoren, die erkennen, wann ein Auto anhält. So vermeiden die Uhren auch, dass sie händisch weitergestellt werden. Dafür müssten Autofahrer:innen sie schon aus dem Auto nehmen und mit ihnen eine Runde spazieren gehen, damit die Uhr weiterläuft.
Wichtig ist außerdem, dass sich auf der Uhr das Parkzeichen 314 befindet. Das ist das bekannte weiße P auf blauem Hintergrund, wie es auch auf der analogen Parkscheibe vorhanden ist. Daneben entscheidet vor allem das Display, ob die elektronische Parkscheibe zulässig ist. Sie muss die Uhrzeit in 24 Stunden angeben und das wenigstens mit einer Schrifthöhe von zwei Zentimetern. Über dem Display muss dann auch noch deutlich sichtbar der Begriff "Ankunftszeit" stehen. Erfüllt die elektronische Parkuhr diese Kriterien, ist sie in Deutschland im öffentlichem Parkraum zulässig, vorausgesetzt die Batterie ist nicht leer.
Wichtig: Wenn Sie Ihr Auto auf einem privaten Parkplatz abstellen, entscheidet der Betreiber des Parkplatzes, ob eine elektronische Parkscheibe zulässig ist. Bei einem Supermarkt-Parkplatz handelt es sich beispielsweise um privat betriebenen Parkraum. Ob eine elektronische Parkscheibe hier zulässig ist, müssen Sie prüfen, bevor Sie dort parken. Als besten Ort fürs Anbringen der Parkscheibe, empfehlen die meisten Hersteller rechts unten auf der Beifahrerseite der Windschutzscheibe. Gesetzliche Regelungen hierzu gibt es allerdings keine, wenngleich es natürlich verboten und zugleich unsinnig ist, die Parkscheibe im Sichtfeld der Fahrer:innen zu platzieren.
Schauen wir uns also an, welche elektronischen Parkscheiben in Deutschland erlaubt sind und worin sie sich unterscheiden. Eines vorab: Die größten Unterschiede finden sich in Design, Haltevorrichtung, der Batterie und im Preis. In ihrer Funktionsweise ähneln sie sich dagegen. Nachfolgend klären wir noch, was Sie bei elektronischen Parkscheiben im Ausland beachten müssen.
Beginnen wollen wir mit einem Klassiker der elektronischen Parkscheiben und zwar der Ooono Park. Sie erfüllt alle wichtigen Kriterien, um in Deutschland zugelassen zu sein. Im stern-Test überzeugte sie vor allem durch eine einfache Installation und Einrichtung. Mit Hilfe der drei Knöpfe stellen Sie die Zeit ein, den automatischen Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit sowie das Intervall, wie die Uhr die Zeit misst.
In Deutschland beträgt dieser 30 Minuten. Betrieben wird die Parkuhr mit einer Knopfzelle. Die sollte laut Hersteller circa ein Jahr durchhalten. Was das Installieren der Uhr anbelangt, müssen Sie lediglich einen Magneten an die Windschutzscheibe kleben, an dem sich die Uhr festhält. Schön: Die Halterung lässt sich auch einzeln erwerben, wenn Sie die elektronische Parkuhr mit in ein anderes Auto nehmen wollen.
Laut Hersteller ebenfalls vom Kraftfahrtbundesamt zugelassen ist die Needit Park Lite Parkuhr. Im Vergleich zur Ooono Park erinnert diese vom Design eher an die bekannte analoge Parkscheibe. Das liegt vor allem an dem markanten Blau und der Form. In ihrer Funktionsweise ähneln sich die beiden elektronischen Parkscheiben dagegen. In der Needit-Parkscheibe befindet sich ebenfalls ein Bewegungsmelder, der erkennt, wann das Auto parkt und wann es fährt. Daneben lässt sich die Parkuhr auch analog einstellen.
Das ist sinnvoll, wenn Sie beispielsweise abends parken, die Parkzeit aber erst morgens beginnt. Montiert wird die Needit-Parkuhr mithilfe eines Klebepads. Leider ist sie damit auf nur ein Auto beschränkt. Schön: Auf der Rückseite befindet sich eine Uhrzeit- und Datumsanzeige. Und dort lässt sich auch die Batterie der Uhr wechseln. Hierbei handelt es sich um eine Knopfzelle, die wohl nach einem Jahr gewechselt werden müsste. Und natürlich wechselt die Uhr auch automatisch von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt.
Sollten Sie bei den bereits vorgestellten Parkscheiben Bedenken haben und bereit sein, etwas mehr Geld ins PArken zu investieren, könnte die Jacob Jensen Parkscheibe II etwas für Sie sein. Die kann aus unserer Sicht nichts besser – hat optisch aber die Nase vorn. Das dürfte vor allem entscheidend sein für Menschen, die zwar vergesslich sind, ihr hochwertiges Gefährt aber nicht durchgehend mit einer Parkscheibe in der Windschutzscheibe "verschandeln" wollen.
Alles, was bereits gesagt wurde, trifft auf die elektronische Edelparkscheibe zu: Sie ist vom Kraftfahrtbundesamt zugelassen, wird ebenfalls von einer Knopfbatterie betrieben, wechselt automatischen von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt und selbstredend stellt sie die Parkzeit automatisch ein. Per Klebehalterung montieren Sie die Parkuhr an der Windschutzscheibe und natürlich lässt sich die Uhr auch manuell umstellen.
Wieso wir jetzt dann noch eine zweite Parkuhr von Needit vorstellen? Nun, weil diese genau eine Sache besser macht als alle anderen Parkuhren im Vergleich, denn sie verfügt über Solarzellen, die einen Akku aufladen. Das spart allem Batterieabfälle und ist ein gutes Stück komfortabler als die anderen elektronischen Parkscheiben. Die Sorge, dass die Uhr bei Nacht oder Dauerregen nicht funktioniert, ist unbegründet. Als Back-up haben die Hersteller eine Batterie eingebaut.
Montiert wird die Uhr per Klebehalterung und sie bietet wie das Batterie-Modell von Needit zwei Displays. Das vordere zeigt die Parkzeit an und auf der Fahrerseite sehen sie Datum und Uhrzeit. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die Uhr automatisch von Sommer- auf Winterzeit umstellt, sich manuell einstellen lässt, die Parkzeit automatisch beginnt und die Uhr natürlich auch vom Kraftfahrtbundesamt zugelassen ist.
Auch im europäischen und weiter entfernten Ausland gibt es gesetzliche Regelungen für elektronische Parkscheiben. Die schlechte Nachricht ist, dass diese innerhalb der Europäischen Union nicht einheitlich sind. Ob und wie die elektronische Parkscheibe erlaubt ist, regelt also jedes Land selbst. Ausnahmslos verboten ist sie in Österreich, Belgien und der Schweiz. Zulässig ist sie beispielsweise in den Niederlanden und Dänemark, dann allerdings unter anderen Bedingungen als in Deutschland. Im Ausland sollten Sie sich besser nicht auf eine elektronische Parkscheibe verlassen, sondern auf die analoge Schwester setzen. Das spart Nerven und Geld.
Quelle: ADAC.de
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