Mit dem einjährigen Männchen Chapo zieht der vierte Luchs in diesem Jahr in das Erzgebirge ein. Ein GPS-Halsband soll nun Daten liefern.
Ein weiterer Luchs ist am Mittwochabend im Eibenstocker Forst ausgewildert worden. Chapo ist neben seinen Artgenossen Juno, Alva und Nova bereits der vierte Luchs, der in diesem Jahr im Westerzgebirge freigesetzt wurde, wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) am Donnerstag mitteilte.
Ein GPS-Senderhalsband, das das Luchsmännchen Chapo trage, liefere Experten nun Daten, um den Erfolg des Auswilderungsprojektes und den Zustand des Tieres zu überwachen. Durch die Halsbänder der anderen Luchse sei bekannt, dass diese sich noch immer im Westerzgebirge aufhielten. Dort würden sie sich unauffällig verhalten und nur selten gesehen werden. Nutztiere seien bislang nicht gerissen worden, teilte das LfULG weiter mit.
Ursprünglich war der einjährige Chapo für ein Zuchtprogramm vorgesehen worden. Unter besonderen Bedingungen wuchs er in einer Nürnberger Tiergartenanlage auf: Zu Tierpflegern hatte er nur wenig Kontakt und gefüttert wurde er mit Wildfleisch.
Anfang Juni sei Chapo im Rahmen des Zuchtprogramms von Nürnberg in den Harz transportiert worden, hieß es weiter. Dort habe er sich jedoch nur schwer an die neue Umgebung gewöhnt und sei kurz nach der Ankunft ausgebrochen. Bereits nach einigen Stunden sei er wieder eingefangen worden. Die Verantwortlichen beschlossen, ihn entgegen dem eigentlichen Plan auszuwildern. Da Wälder des Westerzgebirges aufgrund ihrer Größe und Struktur ideale Voraussetzungen dafür böten, wurde Chapo schließlich nach Sachsen gebracht.