Der Kinohit "Everything, Everywhere, All at Once" hat im vergangenen Jahr bei den Oscars abgeräumt. Nun ist die Science-Fiction-Komödie auch im deutschen Fernsehen zu sehen.
Menschen, die "Everything Everywhere All at Once" gesehen haben, wissen: Es ist schwer zu erklären, worum es in diesem Film geht, der bei den Oscars 2023 siebenmal ausgezeichnet wurde - unter anderem als bester Film. Am Freitag ist der Kinohit erstmals im Free-TV zu sehen: um 22.20 in der ARD.
Doch warum ist es so schwer zu erklären, wovon der Film handelt? Der Film bombardiert seine Zuschauer mit unzähligen Wendungen, Einfällen und visuellen Anspielungen. Alleine ein Genre zu definieren, ist fast unmöglich - denn der Film bildet einen anarchischen Mix aus Science-Fiction, Fantasy, Martial Arts, Slapstick-Komödie und Familien-Drama.
Der 2022 erschienene Blockbuster erzählt von der chinesischen Immigrantin Evelyn (Michelle Yeoh), die in den USA einen Waschsalon betreibt und von ihrem Alltag gestresst ist. Nach einem Fehler in ihrer Steuererklärung wird ihr Waschsalon von der Steuerbehörde geprüft.
Während eines Besuchs in der Steuerbehörde, wo die garstige Steuerfahnderin Deirdre (Jamie Lee Curtis) ihre Unterlagen prüfen will, verwandelt sich ihr Ehemann (Ke Huy Quan) plötzlich in eine alternative Version seiner selbst aus einem anderen Universum. "Alpha Waymond" erklärt Evelyn, dass mehrere Parallel-Universen mit unterschiedlichen Versionen ihrer selbst existieren. Die Gesamtheit aller Parallel-Universen - das sogenannte Multiversum - sei von einer bösen Macht bedroht und nur Evelyn könne diese aufhalten.
Eine Reise durch unterschiedliche Universen
Die Finanzbehörde verwandelt sich nun in einen wilden Martial-Arts-Kampfplatz. Evelyn reist durch unterschiedliche Universen und versucht, auf die Fähigkeiten all der Versionen ihrer selbst zuzugreifen, um gegen das Böse zu kämpfen. Dabei merkt sie, dass ihre Alternativ-Versionen deutlich spannendere Leben führen als sie - und kommt ins Grübeln, ob sie in ihrem Leben wohl oft falsch abgebogen ist.
Die Zuschauer finden sich in Welten wieder, in der Menschen Hotdogs als Finger haben oder keine Menschen mehr sind, sondern Steine. Zu solch absurden Gags kommt noch hinzu, dass die Regisseure Daniel Kwan und Daniel Scheinert Referenzen auf alle möglichen Filme der Vergangenheit einbauen. Man verliert schonmal den Faden in diesem Chaos. Sicher ist jedenfalls: So etwas hat man im Kino noch nie gesehen.
Bei allen Schrulligkeiten hat der Film auch einen soziologischen und emotionalen Kern. Da ist zum einen eine anrührende Familiengeschichte. Und eine Idee, die auch viel über unsere Gegenwart erzählt. So leben wir in einer Welt, in der uns andere Möglichkeiten und Entscheidungen immer wieder vor Augen geführt werden. Wo wir uns ständig entscheiden müssen, was auch mal überfordernd sein kann. Die Frage, ob wir das für uns selbst beste Leben führen, wurde wohl selten witziger durchgespielt als in diesem Film.