Nach dem Sieg über Deutschland steht Spanien im Halbfinale der EM 2024 gegen Italien. Das Stadion in München bereitete einem Spanier einen besonders kalten Empfang.
Marc Cucurella und Deutschlands Fußballfans werden wohl so schnell keine Freunde mehr. Beim EM-Halbfinalspiel gegen Frankreich wurde der spanische Linksverteidiger in München bei jedem Ballkontakt gnadenlos ausgepfiffen – offenbar von deutschen Fußballfans im Stadion.
Cucurella hatte im Viertelfinale gegen Deutschland einen Schuss von Jamal Musiala in der Verlängerung im Strafraum mit dem Arm abgewehrt. Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor und sein Team entschieden aber nicht auf Strafstoß. Experten sind sich uneins, ob die Entscheidung korrekt war.
Ein möglicher Elfmeter wäre die große Chance zur Führung für Deutschland gewesen. Wenig später, in der 119. Minute der Nachspielzeit, erzielte Mikel Merino das 2:1 für Spanien. Deutschland schied aus und musste seinen Traum vom Titel bei der Heim-EM beerdigen. In den Tagen danach war die Diskussionen um das angeblich strafbare Handspiel eskaliert und gipfelte in einer Petition zur Wiederholung der Partie auf change.org. Das selbstverständlich völlig aussichtslose Unterfangen fand immerhin mehr als 500.000 Unterschriften. Jammernd ins Halbfinale 20.22
Cucurella selbst hatte zwei Tage nach der Partie mit Humor auf die Diskussionen um die Szene reagiert. Er sei Spieler, sagte der 25-Jährige. "Wenn die Schiedsrichter sagen, es ist kein Handspiel, dann respektiere ich das als Spieler natürlich", erklärte Cucurella und lachte. Angesprochen auf Schiedsrichterexperten, die die Szene ebenfalls nicht als Handspiel bewertet hätten, sagte er: "Wenn du mir sagst, die Schiedsrichterexperten sagen, es ist kein Handspiel, dann ist es kein Handspiel."
Die Spanien-Fans in der Allianz-Arena versuchten übrigens, ihrem Abwehrspieler den Rücken zu stärken. Sie reagierten mit Cucurella-Sprechchören auf die ständigen Pfiffe.