Ab Dienstagnachmittag ruht die Arbeit im Hafen in Bremerhaven. Es ist nicht der erste Arbeitskampf der Hafenarbeiter.
Die Hafenarbeiter in Bremerhaven streiken wieder. Rund 3200 Beschäftigte aus Bremen und Bremerhaven seien zum Warnstreik aufgerufen, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Zum Auftakt am Dienstagnachmittag legten etwa 600 Mitarbeiter die Arbeit nieder. Der Warnstreik soll noch bis zum Ende der ersten Schicht am Mittwoch (6 Uhr) laufen. Auch im Hamburger Hafen wird gestreikt.
Mit den Warnstreiks will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber während der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in Seehäfen erhöhen. Verdi verlangt unter anderem eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro rückwirkend zum 1. Juni sowie eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.
Die Inflation habe die Beschäftigten schwer getroffen, teilte Verdi-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich mit. Insbesondere die Mitarbeiter der unteren Lohngruppen müssten finanziell entlastet werden. Zudem sollen die Lohnunterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen sinken.
Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und dem Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) ist für den 11. und 12. Juli in Bremen angedacht. Zum Auftakt der Verhandlungen sei eine Kundgebung geplant, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft.
Schon im Juni hatte es Warnstreiks in mehreren norddeutschen Häfen gegeben, darunter in Hamburg, Brake und Emden. Hafenarbeiter bestreikten damals auch die zentralen Zu- und Ausfahrten an den Terminals in Bremerhaven, nur eine Notbesetzung war im Einsatz. Mehr als 1.000 Mitarbeiter waren laut Verdi daran beteiligt.