Hamburg will bis 2028 0,5 Prozent der Landesfläche für den Ausbau der Windenergie ausweisen. Damit die Bürgerinnen und Bürger mitmachen, sollen sie finanziell davon profitieren.
Mit einem Bürgerenergiegesetz will Rot-Grün die Hamburgerinnen und Hamburger beim Ausbau der Windkraft im Stadtstaat mitverdienen lassen. So sollen betroffene Anwohner organisatorisch und finanziell am Bau neuer oder der Erneuerung bestehender Windenergieanlagen beteiligt werden, wie aus einem Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für die Bürgerschaftssitzung am Mittwoch hervorgeht. Darin wird der Senat aufgefordert, dazu verschiedene Möglichkeiten zu prüfen.
"Bürgerenergiegesetze sind eine wichtige Basis dafür, dass sich Anwohnende aktiv am Ausbau der Windkraft in ihrer Nachbarschaft beteiligen und dabei bares Geld verdienen können", sagte der energiepolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Alexander Mohrenberg. "So können wir zusätzliche Anreize für die Energiewende setzen und es profitieren nicht nur Energieunternehmen und Grundstücksverpächter, sondern auch die Menschen in der Nachbarschaft." Das Model habe sich in anderen Bundesländern bewährt.
Hamburg will bis 2028 0,5 Prozent der Landesfläche für Windkraft ausweisen – fünf Jahre früher als gesetzlich vorgeschrieben. Um dieses Ziel zu erreichen, sei es wichtig, die Menschen vor Ort aktiv einzubinden, sagte die Klimaexpertin der Grünen, Rosa Domm. "Genau das ermöglicht ein Bürgerenergiegesetz: Anwohnende können sich so beispielsweise mit Nachrangdarlehen und attraktiven Zinsen direkt am Bau von Windparks beteiligen." Vorbildprojekte aus ganz Deutschland hätte gezeigt, dass solche Modelle eine hohe Akzeptanz für erneuerbare Energien schaffen.